Alanus Hochschule Absolventen präsentieren in der Tapetenfabrik ihre Abschlussarbeiten im Fach Bildhauerei

BEUEL · Den Raum in der Tapetenfabrik habe sie schon oft bei Ausstellungen erlebt, sagte Gabriele Oberreuter, Professorin für Kunstgeschichte an der Alanus Hochschule in Alfter, in ihrer Laudatio auf die diesjährigen Absolventen der Studiengangs Bildhauerei, "aber heute versprüht er eine ganz besondere Wirkung".

 Die Alanus-Absolventin Elisabeth Reichegger vor einem der Werke in der Tapetenfabrik, die dort noch bis Sonntag zu sehen sein werden.

Die Alanus-Absolventin Elisabeth Reichegger vor einem der Werke in der Tapetenfabrik, die dort noch bis Sonntag zu sehen sein werden.

Foto: Max Malsch

Julia Lange, Cornelia Meyer-Sattler, Nils Müller, Elisabeth Reichegger, Ute Röbbecke-Müller lauten die Namen der Nachwuchskünstler, deren Installationen mit Foto- und Videosequenzen, großflächigen Wandmalereien und unkonventionellen Skulpturen so miteinander wechselwirken, dass sie den Saal in der Tapetenfabrik selbst zu einem Kunsterlebnis machen.

Es handelt sich um die Abschlussarbeiten, die die Bildhauerei-Studenten für ihr Bachelor- oder Diplomstudium an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter angefertigt haben. Das Motto der Ausstellung "Die Brise kommt von vorn" durfte dabei von den Absolventen frei interpretiert werden.

Bereits zur Vernissage am Freitag kamen zahlreiche Besucher, darunter viele Freunde und Angehörige der Künstler, um die kreativen Werke zu bestaunen aber auch um auf den gelungene Hochschulabschluss anzustoßen. "Ich weiß nicht, was mich nervöser macht: der Gedanke an die Ausstellung oder an das, was danach kommt", sagte Absolvent Niels Müller, der nach seinem Bachelorabschluss, nun nach Hamburg zieht, um noch auf Master zu studieren. Seine Arbeit ist eine Skulptur aus blauen Kronkorken, die wie ein Rucksack getragen werden kann.

Dahinter steckt ein ungewöhnlicher konzeptioneller Ansatz, der Kunst von einem festen Ausstellungsort loslöst. Zwei Wochen lang wird er das Werk nun mit sich herumtragen - in der Stadt, auf Partys oder auch in anderen Museen. In der Tapetenfabrik bleiben Skizzenbücher zurück, die Entwürfe des ungewöhnlichen Stücks zeigen.

Räume im Raum scheinen die Bilder von Cornelia Meyer-Sattler zu erzeugen. Für ihre Abschlussarbeit in Bildhauerei hat sie das ungewöhnlich anmutende medium der Fotografie gewählt. Doch erschaffen ihre Bilder, die vielfältigen Eindrücke von Lichtreflexen, formlichen Rhythmen und Gegenstände aus der menschenleeren KVB-Hauptwerkstatt in Köln-Weidenpesch, eine bemerkenswerte Tiefe.

"Das Studium hat mich nicht nur künstlerisch, sondern auch menschlich weitergebracht", sagte Meyer-Sattler im Rückblick. Für die Zeit danach wünscht sie sich, als freie Künstlerin in der Region weiterarbeiten zu können.

Bis nächsten Sonntag, 3. März, können Besucher die Abschlussausstellung "Die Brise kommt von vorn", in der Tapetenfabrik, Auguststraße 10, besuchen. Zu den Öffnungszeiten, Montag bis Freitag 16 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 12 bis 18 Uhr, wird auch immer einer der Künstler anwesend sein. Der Eintritt ist frei.

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