Akrobaten aus dem Reich der Mitte

BEUEL · Zur chinesischen Mondfestfeier hatte die Kultur- und Karnevals-Gesellschaft "Bönnsche Chinese" am Samstagabend ins Brückenforum eingeladen. Das Mondfest oder Mittherbstfest wird in China am 15. Tag des 8. Mondmonats nach dem traditionellen chinesischen Kalender begangen.

 Internationale Klasse: Junge chinesische Talente wie diese beiden Akrobatinnen präsentierten ihr Können.

Internationale Klasse: Junge chinesische Talente wie diese beiden Akrobatinnen präsentierten ihr Können.

Foto: Max Malsch

Der Tag ist ähnlich variabel wie unser Osterfest. In diesem Jahr fiel er auf den 27. September. Gefeiert wird dieser Tag in China als großes Familien- und Nachbarschaftsfest, ein wenig vergleichbar mit unserem Erntedankfest. Als Spezialität gibt es "Mondkuchen" zu essen.

Der Grund, dass in diesem Jahr im Rheinland das Mondfest nicht am offiziellen Festtag gefeiert wurde, lag ganz einfach daran, dass auf Veranlassung der China Overseas Exchange Association (COEA), einer staatlichen Organisation, und mit Unterstützung vom Bund der Chinesen in Deutschland eine Schüleraustauschgruppe aus Peking in Bonn zu Besuch war.

"Wir haben mit unserer Feier auf die jungen Künstler gewartet", berichtet Suhua Zhou, Sprecherin der Veranstalter. Herausragende Talente im Alter zwischen acht und 16 Jahren aus den Bereichen Akrobatik, Kampfkunst und Musik präsentierten hier nicht nur ihren Landsleuten heimatliches Kulturgut.

Zu einer für uns Europäern ungewöhnlichen Zeit, um 18.50 Uhr, wurde die Veranstaltung eröffnet. Zuerst, das ist wohl in China nicht anders als in Europa, standen Begrüßungen und Reden auf dem Programm. Aber jeder Redner, das ist dann doch ein Unterschied, trat mit einer sehr tiefen Verbeugung ans Mikrofon.

Gastgeschenk für Oberbürgermeister Nimptsch

So auch Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, der auf das 30-jährige Bestehen der chinesischen Schule in Bonn und auf seine Zeit als Schulleiter der Gesamtschule in Beuel verwies. Dort habe er bereits Kontakte zur Partnerschule in Chengdu gehabt und hob dabei die guten Beziehungen bei der Zusammenarbeit hervor.

Seit 15 Jahren gebe es Abkommen zum Klimaschutz, zu Tourismus, Kulturaustausch und erneuerbaren Energien. "Das sind Themen, in denen die Städte auf der ganzen Welt zusammenarbeiten", sagte er. Nimptsch bedankte sich explizit auch bei Werner Knauf, dem Vorsitzenden der Bönnschen Chinesen. Dessen Kultur- und Karnevalsgesellschaft trage viel zur Förderung der Deutsch-Chinesischen Freundschaft bei.

Han Guangming, Gesandter des Botschaftsrates, überreichte Nimptsch als Gastgeschenk ein Bild sowie Blumen für seine Ehefrau. Konnte Nimptsch noch das chinesische Wort für Freude als Verlängerung zu Joy und Joie, so verabschiedete sich ein chinesischer Redner mit dreimal "Alaaf auf den Karneval, die Kultur und die Chinesen".

Die Darbietungen der jungen Künstler waren großartig. Das war keine Aufführung vergleichbar mit einer noch so guten Schulaufführung. Das war große internationale Klasse. Erinnerungen an den "Cirque du Soleil", an Musical- oder Opernaufführungen wurden wach. Als "herausragende Talente" wurden sie angekündigt - sie waren wirklich beeindruckende Repräsentanten der chinesischen Kultur von internationalem Format.

Nur schade, dass sie nur für drei Auftritte in Deutschland und den Niederlanden in Europa zu Gast waren. "Aber sie sind noch zu jung, um länger aus ihrer heimischen Umgebung wegbleiben zu können", erklärte Suhua Zhou.

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