Aktion der Bonner „NaturFreunde“ Baumscheiben verwandeln sich in ein Insektenparadies

Oberkassel · Die Bonner „NaturFreunde“ bepflanzen Baumscheiben in Oberkassel. Das gefällt nicht nur den Insekten.

 Die „NaturFreunde“ pflanzen an einer Baumscheibe an der Heinrich-Konen-Straße in Oberkassel.

Die „NaturFreunde“ pflanzen an einer Baumscheibe an der Heinrich-Konen-Straße in Oberkassel.

Foto: Rainer Schmidt

Zwei Baumscheiben haben die „NaturFreunde“ Bonn an der Heinrich-Konen-Straße in insektenfreundliche Oasen verwandelt. Es war die erste Aktion der Gruppe innerhalb des Projektes „LebensRäume – Ökosysteme verstehen und schützen“, das von der Stiftung Umwelt und Entwicklung gefördert wird und vom Landesverband der „NaturFreunde“ im November 2021 gestartet wurde.

Nicht nur die beiden bepflanzten Baumscheiben führten – wie so viele andere – zuvor ein tristes Dasein. Da steht in der Mitte einsam ein Baum mit frischen Trieben. Darunter befindet sich Erde mit ein wenig Grün, das Gras sein könnte, allgemein jedoch als Unkraut angesehen wird.

Mit Harken und Schaufeln bewaffnet und mit Pflänzchen und Wasser im Gepäck, waren zwölf „NaturFreunde“ vor Ort, um mit viel Liebe zur Natur die beiden Beete in ein kleines Paradies für Insekten umzuwandeln. Größer werdende Pflanzen setzten sie in die Mitte, kleinere nach außen. „Wegen des Sichtschutzes“, sagte Bernhard Bergmann, Vorsitzender des Bonner Ortsvereins.

Hundskamille, Schafgarbe, nickende Distel, große Fetthenne, Skabiose, Leinkraut, Majoran, Berglauch und Fenchel werden in wenigen Wochen nicht nur die Insekten dort erfreuen. Franziska Zeidler und Anneliese Niehoff werden sich um die Pflänzchen kümmern, damit sie auch nicht vertrocknen. „In den nächsten Jahren achten wir auch darauf, dass sich unerwünschte Pflanzen nicht ausbreiten und die Wildpflanzen verdrängen“, sagte Zeidler, die im angrenzenden Bürogebäude (DLR) arbeitet.

Die beiden Baumscheiben haben die „NaturFreunde“ anlässlich einer Grünpatenschaft von der Stadt Bonn, die Eigentümerin der Baumscheiben ist, übernommen. Die Stadt habe lediglich darauf hingewiesen, dass für die Bepflanzung nur heimische Pflanzen genutzt werden, da die hiesigen Insekten darauf spezialisiert sind und dort Nahrung und Lebensraum finden. Genau das ist das Ziel der „NaturFreunde“. Die Bepflanzung der Baumscheibe in Oberkassel soll symbolisch den Auftakt für eine Reihe spannender und praktischer Umweltbildungsaktionen im Projekt „LebensRäume“ geben, die die Ortsgruppe für die kommenden Monate plant: Um Bienen (Honigbienen und andere) und Insektenschutz geht es im Juni; ein Besuch in der grünen Spielstadt auf dem Dransdorfer Berg ist für Juli geplant, Kunst und Umwelt heißt es im August.

Außerdem bereitet sich der Verein auf die Kinder- und Jugendfreizeiten in den Sommer- und Herbstferien vor. Wasserwoche, Sonne tanken und Sonnencreme selbst machen, ein Theaterworkshop oder „einfach nach draußen“ stehen für Kinder zwischen sechs und 15 Jahren im „NaturFreunde“-Garten auf dem Programm.

Corona hat den „NaturFreunden“ einen Mitgliederzuwachs von mehr als 24 Prozent auf jetzt gut 200 Mitglieder gebracht. Deshalb diskutieren sie zurzeit, so Bernhard Bergmann, was man über den Garten, als Oase und Mittelpunkt ihrer Aktivitäten, hinaus an neuen Aktivitäten entwickeln könne.

Weitere Informationen sowie Anmeldungen über die Homepage des Vereins: naturfreundebonn.de. Eine Grünpatenschaft kann über www.anliegen.bonn.de beantragt werden oder per E-Mail an stadtgruen@bonn.de.

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