Gespräch am Wochenende mit Susanne Eyhoff Alle fiebern dem Sommerlager entgegen

Wer Pfadfinder ist, ist Teil der größten Jugendbewegung der Welt. 28 Millionen Pfadfinder gibt es. In Beuel ist seit 85 Jahren der Stamm Sugambrer aktiv, und der gehört zur Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg. Susanne Eyhoff, Wäscherprinzessin der Session 2014/15, gehört zur sogenannten Leiterrunde der Beueler Pfadfinder.

 Gruppenstunde im Beueler Pfadfinderheim: (von links) Jana, Matthias, Susanne Eyhoff, Judith, Elisa und Joshua.

Gruppenstunde im Beueler Pfadfinderheim: (von links) Jana, Matthias, Susanne Eyhoff, Judith, Elisa und Joshua.

Foto: Max Malsch

Mit ihr sprach Holger Willcke über Aktivitäten, Ziele und den Stellenwert der Pfadfinder in der heutigen Gesellschaft.

Wie viele Mitglieder zählen zu Ihrem Pfadfinderstamm?
Susanne Eyhoff: Ungefähr 100. Davon sind 80 aktive Mitglieder. Die wiederum gliedern sich je nach Alter in die Gruppen Wölflinge, Jung-Pfadfinder, Pfadfinder und Rover auf.

Wie oft treffen sich die Mitglieder?
Eyhoff: Die Gruppenstunden finden wöchentlich in unserem Jugendheim in der Johann-Link-Straße statt - bis auf die Ferienzeit.

Welche Themen spielen bei den Gruppenstunden eine Rolle?
Eyhoff: Das hängt ganz von der Altersgruppe ab. Zum Beispiel die Rover: Sie sind 16 Jahre und älter. Mit ihnen besprechen wir zum Beispiel auch Zukunftsfragen: Was mache ich nach der Schule? Welche Berufe interessieren mich? Es werden aber auch Projekte umgesetzt, beispielsweise der Gruppenraum renoviert. Mit den Jüngeren wird meistens gespielt, gewerkelt, gesungen oder musiziert.

Womit beschäftigen sich die Beueler Pfadfinder derzeit?
Eyhoff: Im Mittelpunkt der Gespräche steht unser Sommerlager. Wir fahren vom 29. Juli bis 9. August mit 50 Personen nach Lohmen in die Sächsische Schweiz.

Was darf man sich unter einem Sommerlager vorstellen?
Eyhoff: Es handelt sich um ein Zeltlager. Die Pfadfinder machen allerdings unter Anleitung alles selbst: Zelte aufbauen, Speiseplan erstellen, Kochen, Spülen, Veranstaltungen und Ausflüge planen sowie Brennholz organisieren. Teilweise bauen wir sogar unsere Möbel aus Bauholz selbst.

Welchen Stellenwert hat das Pfadfinderdasein in der heutigen Gesellschaft?
Eyhoff: Pfadfinder sind ein Teil unserer Gesellschaft. Wir übernehmen viele Aufgaben im karitativen und sozialen Bereich. Es gibt bei uns zum Beispiel die Aktion "Rent a Rover". Rover bieten ihre Arbeitskraft im Alltag an: Rasenmähen, Armkraft bei Umzügen, Kellnern bei Partys. Legendär ist auch unser alljährlicher Weihnachtsbaumverkauf im Hof des Pfarrheims von Sankt Josef. Der Erlös wird in drei Teile aufgeteilt. Wir unterstützen ein Schulprojekt in Nepal, unseren Förderverein und ein Drittel fließt in unsere Kasse.

Kennen Pfadfinder Nachwuchssorgen?
Eyhoff: In Beuel ist das kein Thema. Es gibt ausreichend Kinder, die sich für uns interessieren. Derzeit haben wir sechs Gruppen.

Ist die Pfadfinderei ein Hobby?
Eyhoff: Grundsätzlich ja. Aber es ist ein Hobby, das man aus Überzeugung bestreitet. Die Werte, die man bei den Pfadfindern vermittelt bekommt, prägen einen ein ganzes Leben lang.

Welche Werte sind das?
Eyhoff: Es handelt sich um die Wertschätzung von Gemeinschaft, Freundschaft, Miteinander sowie Stärkung der Persönlichkeit.

Wie finanzieren sich Beueler Pfadfinder?
Eyhoff: Vornehmlich über Mitgliedsbeiträge. Jeder zahlt 55 Euro im Jahr, es gibt dabei aber auch eine Familien- und Sozialermäßigung. Für unser Sommerlager erhalten wir zudem Zuschüsse von der Stadt Bonn. Und bei bestimmten Anlässen haben wir die Kirchengemeinde Sankt Josef als Rückhalt.

Wie tritt man mit den Pfadfindern in Kontakt?
Eyhoff: Am besten über unsere Homepage stamm-sugambrer.de oder direkt an den Vorstand per E-mail an vorstand@pfadfinder-beuel.de.

Zur Person

Susanne Eyhoff wurde 1990 in Beuel geboren. Derzeit studiert sie in Köln im achten Semester Biologie und Geografie. Sie will Lehrerin werden. Seit November 2013 leitet sie gemeinsam mit Markus Sakendorf, Ruben Richrath und Alexander Killer den Stamm der Sugambrer in Beuel. Pfadfinderin ist sie seit 1997. Susanne Eyhoff ist vielen Beuelern und Bonnern als Wäscherprinzessin Susanne II. noch gut in Erinnerung. Sie regierte die Weiber in der vergangenen Session.

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