Damenkomitee "Frohsinn" Geislar Alles dreht sich um die Sitzung

GEISLAR · Über das aktuelle Sessionsmotto sowie Kostüm und Sitzungsdekoration schweigen sich die Vorsitzenden des Damenkomitees "Frohsinn" Geislar aus. Den Orden zeigen sie aber schon: eine gut gelaunte Sonne mit Glitzersteinen als Sterne.

 Die Gründungsmitglieder des Damenkomitees "Frohsinn" Geislar (oben) nahmen mit Wagen am Weiberfastnachtsumzug in Beuel teil.

Die Gründungsmitglieder des Damenkomitees "Frohsinn" Geislar (oben) nahmen mit Wagen am Weiberfastnachtsumzug in Beuel teil.

Foto: Damenkomitee

Das könne ein kleiner Hinweis auf das Thema zum 80-jährigen Bestehen sein, sagt die erste Vorsitzende Renate Schallenberg geheimnisvoll.

Die Sonne lacht mit den Geislarer Damen, die mit 16 aktiven und sieben inaktiven Mitgliedern gut aufgestellt sind. Von Überalterung kann keine Rede sein: Die Jüngste ist 16, die Älteste um die 80 Jahre alt. "Es ist ja schwer, die Jungen dafür zu begeistern", sagt die stellvertretende Vorsitzende Isabel Henseler. "Deshalb ist es toll, wenn sie wiederkommen." Man ist zuversichtlich, mit diesem Personal auf jeden Fall noch den 100. feiern zu können.

Die Karnevalssitzung ist der ganze Stolz des Komitees. Für ein protziges Programm mit Stargästen würde dem Geislarer DK das Geld fehlen, aber sie brauchen das auch gar nicht. Den Abend gestalten die Mitglieder fast vollständig selbst, nur die Stadtsoldaten und die Wäscherprinzessin kommen von außerhalb. "Das ist unser Erfolgsrezept", so Henseler. "In den letzten Jahren hatten wir immer mehr Besucherzuwachs. Die Leute freuen sich darüber."

Mit dem Prinzip des handgemachten Sitzungsprogramms mit Kaffee und Kuchen ist man der Tradition treu geblieben. 1936 trafen sich Geislarer Frauen zum lustigen Kaffeeklatsch an Weiberfastnacht. "Da haben sie sich Anekdoten erzählt und auch mal über die Männer ausgetauscht", so Henseler, die 1996 die zweite Wäscherprinzessin aus den Reihen des Komitees war. Inzwischen ist man vom alten Termin abgerückt: Seit 2001 wird am Samstag vor Weiberfastnacht gefeiert, was den Besucherzahlen in der Mehrzweckhalle am Sportplatz gut tat. Die Sitzung in diesem Jahr ist schon lange ausverkauft.

Ursprünglich trafen sich die Damen in der Gaststätte "Zur Eintracht", die inzwischen abgerissen wurde. Seit 2007 nutzen sie die Halle. Sie wird immer mottogerecht und mit viel Liebe zum Detail geschmückt - dafür begeben sich die Damen vorher in Klausur: Auf einem Wochenendausflug erstellen sie Kulissen, basteln Tischkarten und mehr. Die Planung geht aber früher los: "Da ist nach dem Karneval direkt wieder vor dem Karneval", sagt Henseler.

"Wir freuen uns auf unsere Sitzung." Die einzige Sorge, die Schallenberg und Henseler haben, ist, dass die Halle kurzfristig zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden könnte. "Wenn's so sein soll, soll es so sein", meint Henseler. Laut Stadt sollen Mehrzweckhallen wie diese aber vor Karnevalsende "nach bisherigem Stand" nicht genutzt werden - sehr wohl könne das in Zukunft aber der Fall sein.

Das Komitee, das in diesem Jahr am Weiberfastnachtszug in Beuel ausnahmsweise mal wieder mit Wagen teilnimmt, ist nicht nur im Karneval unterwegs. Man trifft sich einmal im Monat, unterstützt die Ortsvereine, spielt Sketche beim Seniorenkaffee und führt Sammlungen für den Martinszug und ältere Mitbürger durch. Auch beim Kinderfest auf dem Dorfplatz machen sie wieder mit.

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