Gebäude an der Siegburger Straße Alte Schule in Beuel wird bald abgerissen

Beuel · Das ehemalige Schulgebäude an der Siegburger Straße steht derzeit leer und wird bald abgerissen. Die Bauherren errichten auf dem Grundstück vier Mehrfamilienhäuser. Dafür müssen auch fünf Bäume gefällt werden.

 Das ehemalige Schulgebäude steht leer.

Das ehemalige Schulgebäude steht leer.

Foto: HolgerWillcke

Das ehemalige Schulgebäude auf dem Grundstück an der Siegburger Straße 337 wird demnächst abgerissen. Das geht aus einer Beschlussvorlage zur jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Beuel hervor. Die Mandatsträger haben einstimmig der erforderlichen Fällung von fünf großkronigen Laubbäumen zugestimmt. Die Verwaltung hatte sich zuvor davon überzeugt, dass die Kastanien und Sommerlinden nicht zu retten sind, wenn das genehmigungsfähige Bauvorhaben wie beantragt umgesetzt werden soll.

Auch Bauherr Ralf Vogt, Geschäftsführer der Baufirma VV Projektbau, hätte die Bäume gerne stehen gelassen, aber sie sind den vier geplanten Baukörpern im Weg. Die Firma VV Projektbau hat das mehr als 3300 Quadratmeter große Gelände von der ehemaligen Eigentümerin erworben und wird gemeinsam mit der Mondorf Wohnbau GmbH dort vier Mehrfamilienhäuser mit zehn Wohneinheiten und einer gemeinsamen Tiefgarage errichten. „Sobald uns die Baugenehmigung vorliegt, werden wir mit den Arbeiten beginnen“, sagte Vogt im Gespräch mit dem GA. Die vier Gebäudekomplexe an der Siegburger Straße sollen drei Wohnebenen erhalten: Parterre, erstes Geschoss und ein Staffelgeschoss.

Die direkten Nachbarn haben sich nach eigener Auskunft mit dem Gedanken an den Neubau mittlerweile angefreundet, bedauern aber, dass die fünf alten Bäume weichen müssen. Mit der Fällgenehmigung durch die Stadt Bonn hat der Bauherr die Auflage erhalten, nach Abschluss der Bauarbeiten vier heimische Laubbäume mit einem Stammumfang von 20 bis 25 Zentimetern und einen Baum mit einem Umfang von 18 bis 20 Zentimetern zu pflanzen. Zur Historie des Gebäudes ist nur wenig bekannt.

Einen Hinweis gibt es in dem Buch „Beueler Chronik“ von Carl Jakob Bachem. Dort heißt es, dass das Schulhaus 1847 zur Entlastung der Vilicher Schule für die Kinder von Pützchen, Bechlinghoven und Vilich-Müldorf gebaut worden ist. Es wurde bis 1895 als Schule und später als Wohnhaus genutzt. Ob das Gebäude an der Siegburger Straße (nahe der Gesamtschule) von der Ortslage her zu Pützchen oder zu Bechlinghoven zählt, kommt einem Gelehrtenstreit gleich. Willi Härling, langjähriger Stadtverordneter für beide Ortsteile und gebürtiger Bechlinghovener, sagt dazu: „Ich bin ehrlich, ich kann mich nicht festlegen. Vom Gefühl her würde ich mich für Pützchen entscheiden. Die Grenze ist aber in diesem Abschnitt nicht genau nachvollziehbar.“

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