Müll im Wald Umweltsünde im Naturschutzgebiet Ennert entdeckt

Bonn · Im Naturschutzgebiet Ennert leben bedrohte Feuersalamander, fliegen Milane und kriechen Schlingnattern. Unbekannte haben ausgerechnet dort Dutzende Altreifen illegal entsorgt. Die enthaltenen Stoffe stellen eine potenzielle Gefahr dar.

 Insgesamt drei Haufen Altreifen lagen am Donnerstag im Ennert an einem Waldweg in der Nähe des Ennertbades. Das Gebiet ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Insgesamt drei Haufen Altreifen lagen am Donnerstag im Ennert an einem Waldweg in der Nähe des Ennertbades. Das Gebiet ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Foto: Dominik Knur

Spaziergänger haben am Donnerstag im Naturschutzgebiet Ennert eine große Umweltsünde entdeckt. Unbekannte hatten dort an einem Waldweg an drei Stellen insgesamt mehrere Dutzend Altreifen entsorgt. Die Autoreifen lagen hinter dem Ennertbad in Verlängerung des Buchenwegs. Die Täter kamen vermutlich mit einem Kleintransporter und fuhren auf dem schmalen Schotterweg weiter, um an den Rand des Waldes zu gelangen. Von dort wurden die Gummireifen illegal in die Böschung geworfen.

Die illegale Entsorgung von Altreifen wird juristisch meist als Ordnungswidrigkeit eingestuft und entsprechend mit einem Bußgeld geahndet. In Nordrhein-Westfalen drohen für Privatpersonen bis zu 510 Euro, bei gewerblichen Vergehen deutlich mehr. Droht eine Verunreinigung des Bodens durch die abgelagerten Gummireifen, kann es sich auch um eine Straftat handeln, wie der Paragraf 326 im Strafgesetzbuch regelt. Da die Umweltsünde im Naturschutzgebiet begangen wurde, müssen die Täter also mit einer schwereren Bestrafung rechnen. Bereits 2022 hatte eine Serie von illegalen Entsorgungen für Aufsehen im Ennert gesorgt.

Der Ennert ist ein Teil des Naturschutzgebietes Siebengebirge und erstreckt sich auf 496 Hektar im Stadtgebiet Bonn. In Ennert leben unter anderem bedrohte Feuersalamander, seltene Milane und streng geschützte Schlingnattern.

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