Beueler Vereine „Amicitia“ ist der älteste Kegelverein Beuels

Beuel · Der Beueler Kegelverein „Freundschaft“ ist fast 100 Jahre alt und ist damit der älteste Kegelverein Beuels. Das Durchschnittsalter der Mitglieder beträgt stolze 84,7 Jahre.

Richtigstellungen sind ja im Allgemeinen nicht das, was ein Journalist am liebsten macht. Ganz anders in diesem Fall: Im Mai hatte der General-Anzeiger über den ältesten Kegelclub Beuels berichtet und nun stellt sich plötzlich heraus, dass es sich bei den „Ringsche Junge“ nur um den zweitältesten Club im rechtsrheinischen Bonn handelt.

Mit zugegeben diebischem Vergnügen habe er den Artikel gelesen, schrieb Kajo Kusen an die Redaktion: Aber so leid es ihm für die „Junge“ tue, sein Verein „Amicitia“ sei bereits im Mai 1918 gegründet worden und mit bald hundert Jahren noch einmal um 18 Jahre älter als die Kegelbrüder aus Oberkassel.

Und wie Recht Kusen mit seinem humorvollen Einwand hatte, zeigt auch ein Blick in das Archiv des GA: Aus den Jahren 1984 und 1988 stammen zwei Artikel, in denen jeweils das 66- und das 70-jährige Bestehen des „wirklich ältesten Kegelvereins Beuels“ gewürdigt wurde. Fast noch beachtlicher als das Alter des Vereins ist das Durchschnittsalter seiner Mitglieder: 84,7 Jahre dürfte schwer zu toppen sein und ist selbst in der Geschichte der Amicitia einzigartig.

Und Kusen selber ist mit seinen 81 Jahren dabei noch eines der jüngsten Mitglieder; stolze 91 Lenze zählt der Kegelsenior Hans Günther Wolf. Wilhelm Quirrenbach (84), Dieter Klein (81), Joachim Onderka (80), Werner Hunold (90) und Willi Kehr (86) heißen die weiteren Kegelbrüder, die sich alle zwei Wochen im Pfarrheim Sankt Josef zum Kugelschieben treffen.

Und genau dort hatte auch vor nunmehr bald hundert Jahren die Vereinsgeschichte ihren Anfang genommen: Im Mai 1918 beschlossen acht junge Männer, die der katholischen Jugend angehörten, einen Kegelklub zu gründen. Die Kegelgesellschaft „Amicitia“ nutzte dazu die Bahn im katholischen Vereinshaus. Da den fröhlichen Kegelbrüdern dort die Bewirtung fehlte, zog das Grüppchen regelmäßig nach dem Sport in das benachbarte Gasthaus „Zur Glocke“, das dann – nachdem der Wirt auf den eindringlichen Wunsch der Kegler selber eine Bahn bauen ließ – ab 1924 das Zuhause des Vereins wurde.

Seit September 1984 wird wieder im Pfarrheim gekegelt: „Jetzt aber mit eigener Bewirtung“, so Kusen.

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