Organisation wird 60 Amnesty International sammelt Unterschriften am Rheinufer
Beuel · Mit einer Aktion am Rheinufer hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International auf Menschenrechtsverletzungen im Iran aufmerksam gemacht. Gleichzeitig feierte die Organisation ihr 60-jähriges Bestehen.
Die Bezirksgruppe Bonn-Mitte von Amnesty International hat am Sonntag mit einer Unterschriftenaktion auf Menschenrechtsverletzungen im Iran aufmerksam gemacht. Dafür hatten 15 Mitglieder vier unterschiedliche Appellbriefe am Beueler Rheinufer ausgelegt. Die von Passanten gesammelten Unterschriften sollen im Anschluss über Brüssel an die Behörden im Iran versandt werden.
Yasaman Aryani und ihre Mutter Monireh Arabshahi hatten am
8. März 2019 den gesetzlichen Kopftuchzwang kritisiert, indem sie ohne Kopfbedeckung Blumen in einer Teheraner U-Bahn verteilten. „Dafür wurden die Iranerinnen zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt – eine drakonische Strafe. Die Strafe wurde kürzlich auf neun Jahre und sieben Monate reduziert“, berichtet Amnesty International. Ungerechtigkeit soll auch Nasrin Sotoudeh erfahren haben, die am 13. Juni 2018 im Iran wegen ihrer Arbeit als Anwältin inhaftiert wurde. „Nach ihrer Inhaftierung hatte sie monatelang keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand ihrer Wahl und führte in der Haft zwei Hungerstreiks durch“, so Amnesty International. Am 9. Februar 2019 sei die Menschenrechtsaktivistin zu 33 Jahren Haft und 148 Peitschenhieben verurteilt worden.
Mit den Appellbriefen wolle man auf die politische Situation aufmerksam machen, sagte Alexandra Leopold von der Bezirksgruppe. Die Appelle richteten sich an das Justizorgan des Irans. „Wir fordern die Freilassung gewaltloser politischer Gefangener sowie – je nach Fall – den Schutz vor Folter, eine adäquate medizinische und rechtliche Versorgung sowie hafterleichternde Bedingungen, wie etwa Kontakt zur Familie während einer Haft“, sagte Amnesty-Mitglied Sabine Lioy. In diesem Jahr wird die Menschenrechtsorganisation 60 Jahre alt. „Trotz einiger Erfolge müssen wir weiterhin aktiv sein, denn die Corona-Pandemie hat die Menschenrechtslage für Millionen von Menschen unmittelbar oder mittelbar verschlechtert“, so Leopold.