Pützchens Chaussee/Oberkasseler Straße Anfang September kommt der Kreisel in Niederholtorf

Beuel · Autofahrer und Anwohner warten seit zehn Jahren auf den Kreisverkehr am Ortseingang von Niederholtorf. Anfang September geht es endlich los.

Der Starttermin für die Bauarbeiten für den neuen Kreisverkehr Pützchens Chaussee/Oberkasseler Straße steht fest: Ab Anfang September rollen die Baumaschinen nach Auskunft der Stadt Bonn an. Wenn sich während der Bauarbeiten keine Verzögerungen ergeben sollten, dann werden die Verkehrsteilnehmer schon einige Monate später den Kreisel im Ennertwald nutzen können. Dann wird sich zeigen, ob die neue Verkehrsführung die erhoffte Lärm- und Staureduzierung vor allem für Niederholtorf zur Folge hat.

Die Bezirksvertretung Beuel hatte im Dezember 2018 die baureife Planung und die Einleitung des Vergabeverfahrens beschlossen. Die Submission fand im Juni 2019 statt. Dabei stellte sich heraus, dass eine überplanmäßige Mittelbereitstellung in Höhe von 141 150 Euro erforderlich ist, um eine zeitgerechte Fertigstellung des Kreisels zu ermöglichen. Das Submissionsergebnis liegt um circa 20 Prozent über den von der Verwaltung geschätzten Kosten und ist laut Stadt auf die allgemeine Preisentwicklung sowie die sehr gute Auslastung der Baufirmen zurückzuführen. Ursprünglich sollte der Kreisverkehr 480 000 Euro kosten. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung die Mehrkosten genehmigt.

Seit dem ersten Beschluss sind fast zehn Jahre vergangen

Vom ersten Beschluss bis zur Fertigstellung des Kreisels sind dann fast zehn Jahre vergangen. Jahre, in denen Politik und Bürgerschaft immer wieder vehement den Bau des Kreisverkehrs gefordert haben. Mit dem Bau des Kreisverkehrs sollen die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Pützchens Chaussee/Oberkasseler Straße erhöht und auch die Unfallgefahren beim Abbiegen minimiert werden. Die heutige Einmündung weist nach Einschätzung der Fachverwaltung in den Spitzenverkehrszeiten eine nur unzureichende Leistungsfähigkeit auf, so dass es regelmäßig zu nicht unerheblichen Rückstaus auf der Oberkasseler Straße und auf der Pützchens Chaussee (aus Richtung Löwenburgstraße) kommt.

Die Planung der Stadt Bonn sieht eine Verschiebung des Knotenpunktes in südlicher Richtung vor, um die geschützten Bereiche des Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiets und des Naturschutzgebiets Siebengebirge zu schonen. Dadurch konnte nach Meinung der Verwaltung dazu beigetragen werden, erhebliche Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu vermeiden und zu mindern.

Insgesamt soll ein Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 35 Metern mit begleitenden Rad- und Fußwegen angelegt werden. Um die asphaltierte und eingefärbte Kreisinnenfläche (19 Meter Durchmesser) wird ein zwei Meter breiter, vom Schwerlastverkehr/Bus befahrbarer asphaltierter Innenring vorgesehen. Dieser ist mit einem schmalen Flachbord von der Fahrbahn abgegrenzt. Die Fahrbahnbreite im Kreisel beträgt sechs Meter. Alle Zufahrten zum Kreisverkehr erhalten zur besseren Querungsmöglichkeit der Fahrbahnen für Fußgänger und Radfahrer baulich angelegte Mittelinseln. Diese sind untergeordnet und erhalten keine Zebrastreifen, weil der Kreisverkehr sich außerhalb der Ortsdurchfahrt befindet und dies nach Ansicht der Stadt die verkehrssicherste Lösung sei. Da die Radverkehrsanlagen auf der Pützchens Chaussee zunächst unverändert bleiben, sind diese bei der Planung des Kreisverkehrs berücksichtigt worden.

So wird es bergauf weiterhin den kombinierten Fuß- und Radweg und bergab den Gehweg mit dem Zusatz „Radfahrer frei“ geben. Insofern ist bergab für den Radfahrer die Möglichkeit gegeben, die Fahrbahn (auch im Kreisverkehr) oder den Gehweg zu nutzen.

Zusätzlich wird dem Radverkehr von Niederholtorf kommend die Querung der Pützchens Chaussee am östlichen Fahrbahnteiler ermöglicht, in dem eine Anrampung des Gehwegs hergestellt wird. Der Radverkehr quert die Straße damit wie der Fußgängerverkehr. Die vorhandenen Zufahrten zu den Parkplätzen bleiben erhalten, allerdings wird der Parkplatz am Hardtweiher nur aus Richtung Niederholtorf anfahrbar sein. Da der Bau des Kreisels einen erheblichen Eingriff in die Natur darstellt, wurde für das Vorhaben ein sogenannter landschaftspflegerischer Fachbeitrag erstellt.

Der neue Kreisverkehr bedingt eine Neuversiegelung von circa 1045 Quadratmetern bisher un- oder teilbefestigter Flächen. Voraussichtlich müssen zwölf Bäume gerodet sowie weitere Gehölze entfernt werden. Zwei markante Eichen auf dem Ennert-Parkplatz werden durch Baumschutzmaßnahmen während der Bauzeit geschützt. Beeinträchtigungen der Schutzgüter Wasser, Luft und Klima sind laut Stadt Bonn durch die Planung nicht erkennbar. Der Landesbetrieb Wald und Holz hat für die Nutzung der Waldflächen einen sogenannten Gestattungsvertrag ausgearbeitet.

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