Grundschüler auf dem Markt Anpreisen, verkaufen und naschen

BONN · „Ich mache die Säfte und du kassierst“ – der Vorschlag, den Karl (8) seiner Klassenkameradin Ella (8) aus der 3b der Grundschule Holzlar machte, klang ein wenig, als wolle er den ganzen Spaß alleine haben. Die beiden machten am Mittwoch bei der Aktion „Gesunde Ernährung“ mit die die Deutsche Marktgilde einmal im Jahr mit der Barmer GEK durchführt.

 Marktfrau Silke Brodesser freut sich über die muntere Verkäuferschar von der Schääl Sick.

Marktfrau Silke Brodesser freut sich über die muntere Verkäuferschar von der Schääl Sick.

Foto: Max Malsch

Aber Ella hatte damit kein Problem: „Kassieren mache ich total gerne.“ Und das gehört ja auch dazu, wenn man auf dem Bonner Marktplatz bei Cirilo Pappalardo frisch gepresste Säfte verkauft.

Die Grundschulklasse startete mit einem gesunden Frühstück auf dem Markplatz, wobei sie lehrreiche Tipps vom Ernährungsberater Dirk Sebastian Meyer erhielten. Er stellte den Kindern die Ernährungspyramide vor, erklärte, dass durch das verarbeitete Vollkorn Knäckebrot gesünder ist als Toastbrot, und riet von Marmelade ab: „In 100 Gramm Marmelade sind bis zu 50 Gramm Zucker.“ Dann doch lieber Obst und Gemüse. „Paprika, Gurke, Tomate und Radieschen kann man auch zum Frühstück essen.“

Er stellte auch fest, dass die Kinder schon viel wussten, etwa woraus Rosinen gemacht werden, dass es auch „vegetarisches Fleisch“ gibt, dass zu viel Fruchtzucker nicht gesund ist und dass das Gesündeste am Apfel zwischen Schale und Fruchtfleisch liegt. Dann ging es ans Eingemachte: Lisa-Marie und Simon (beide 8) fingen im „Schwabenlädle“ an und lernten von Ivonne Kaufmann, dass die Maultasche nichts mit dem Maul zu tun hat: Sie wurde in einem Kloster in Maulbronn von Mönchen erfunden, die auch in der Fastenzeit gerne Fleisch verarbeiten wollten, ohne dass es jemandem auffiel.

Die Kinder hatten Spaß, einige versuchten sich auch als Marktschreier. Sie übten sich im Abwiegen, lernten verschiedene, teils exotische Obst- und Gemüsesorten und vieles mehr kennen und ließen den Kunden gegenüber ihren Charme spielen. Bei Carmine Sicuro, der dienstags bis samstags mit seinem Anhänger mehr als zwei Stunden Anfahrt von Dülmen hat, durften sie Kaffeemilch aufschäumen und italienisches Gebäck naschen. Alexia und Sofia (beide 8) waren am Obststand von Adam Limbach schon nach wenigen Minuten erfolgreich. „Wir haben schon 1 Kilo Birnen verkauft“, sagten sie.

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