Bürgerverein Heidebergen Anwohner gegen Aufhebung eines Bebauungsplans

HOLZLAR · Die ersatzlose Aufhebung des geltenden Bebauungsplan für die Heidebergener Straße ist abzulehnen, da waren sich die Anwohner, die jetzt zur Versammlung des Bürgervereins Heidebergen gekommen waren, einig.

 Einig in der Sache: Die Anwohner und der Bürgerverein studieren gemeinsam die Unterlagen zu dem Baugebiet.

Einig in der Sache: Die Anwohner und der Bürgerverein studieren gemeinsam die Unterlagen zu dem Baugebiet.

Foto: Max Malsch

Für sie würde das nämlich bedeuten: Die Stadt kann dort schalten und walten, wie sie will, und müsste das nach Paragraf 34 des Baugesetzbuches nicht einmal begründen. "Dem will ich mich nicht aussetzen", sagte Anwohner Volker Schulz-Telchow. Im Weiteren würde das mit sich bringen, dass auch die jetzigen Bewohner beinahe nach Belieben aufstocken und anbauen könnten - dahin wäre die schöne geordnete Struktur des Wohngebietes, befürchtet Michael Hiebler von der CDU.

Im Holzlarer Hof kam man deshalb nach angeregter Diskussion zu dem Schluss, dass eine Änderung des Bebauungsplanes einer Aufhebung vorzuziehen sei - schon, um den Bürgern ein Mitspracherecht zu gewährleisten. Aus diesem Grund, fand Schulz-Telchow, müsste einer Aufhebung des alten Plans ein neuer folgen, was den gleichen Effekt hätte wie eine Änderung des bestehenden. Der weist noch zwei Baulücken aus, deren Schließung die Bürger gar nicht per se ablehnen würden - nur nicht auf Kosten ihres Mitspracherechtes.

Bei der Versammlung entstand auch der Eindruck, die Stadt wolle mit der Aufhebung vor allem verhindern, dass sie einem Schadensersatzanspruch nachgeben müsste: Die Verwaltung hatte vor zehn Jahren den Umbau eines nicht mehr genutzten Stalls zum Wohnhaus mit Pferdestellplätzen genehmigt, was aber vier Jahre später vom Oberverwaltungsgericht zurückgenommen wurde.

In dieser Zeit hatte der Eigentümer aber bereits gebaut. Eigentlich müsste die Stadt jetzt das Gebäude abreißen lassen und dafür wohl Schadenersatz leisten. Die Aufhebung des Bebauungsplans wäre da eine für die Stadt komfortable Alternative. Für die Bürger, die sich damals im Vertrauen auf diesen Plan dort angesiedelt hatten, aber nicht. Sie befürchten unter anderem, dass durch das Bauen in zweiter Reihe, das die Stadt dort an einigen Stellen entlang des Waldrandes anstrebt, das Naturschutzgebiet Wolfsbachtal in Mitleidenschaft gezogen wird.

Abschließend hielt der Vize-Vereinsvorsitzende Gerhard Gröbner, der die Sitzung leitete (Vorsitzender Karl-Heinz Post war als Vertreter der SPD-Fraktion dabei ), fest: Die Anwohner wollen weiter mitreden können. Der Verein werde einen Bürgerantrag stellen. Außerdem wurde vorgeschlagen, die Angelegenheit im Umweltausschuss zum Thema zu machen.

Neben Post und Hiebler äußerte sich auch Doro Schmitz von den Grünen zu Gunsten der Anwohner. Die waren froh, dass wenigstens Fraktionsvertreter gekommen waren - die Bonner Stadtverwaltung hatte trotz Anfrage keinen Experten geschickt.

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