Bewohnerparkzonen gefordert Anwohner von parkenden Pendlern in Beuel genervt

BEUEL · In der Beueler City parken viele Pendler und Kunden der Geschäfte. Die Anwohner sind davon genervt und wollen eigene Parkzonen haben.

Der Pendler bahnt sich seinen Weg: Felix Ehmke kommt jeden Morgen aus dem Großraum Siegburg nach Beuel mit dem Auto gefahren. Mit dem öffentlichen Nahverkehr würde er bis hierhin zu lange brauchen, wie er sagt. Wenn er aber am Konrad-Adenauer-Platz in die Bahnlinie 66 steigt und ins Regierungsviertel fährt, erspare er sich „Zeit und Nerven“. Ehmke ist nicht der einzige, der rund um die Beueler City allmorgendlich einen kostenlosen Parkplatz sucht. Die Seitenstraßen, vor allem im Combahn-Viertel, aber auch auf der anderen Seite in der Goetheallee und den dort umliegenden Straßen werden von Pendlern als inoffizieller Park&Ride benutzt. Mareike Husch, direkte Anwohnerin, sagt, dass es schlimmer geworden ist mit der Parksituation. „Die Sucherei und Rumkurverei kann einem ganz schön auf die Nerven gehen.“

Der Stadt ist diese Situation durchaus bekannt. „Probleme durch Parkflächenengpässe beziehungsweise Falschparker sind sicherlich zumindest zeitweise in manchen Straßen nicht zu leugnen“, sagt Stefanie Zießnitz aus dem Presseamt. Dies werde auch durch den öffentlichen Nahverkehr und die Bahnanbindung begünstigt. Allerdings sieht die Stadt kein gravierendes Problem: Knöllchen müsse das Ordnungsamt nicht häufiger schreiben als in anderen Stadtbezirken. Wirkliche Schwierigkeiten im ruhenden Verkehr sehe man nicht.

Allerdings haben einige Anwohner laut Verwaltung angeregt, Bewohnerparkzonen einzurichten. Seit eine Verkehrsprüfung vor 20 Jahren keine Parkraumprobleme feststellen konnte, hat sich die Beueler Bezirksvertretung aber nicht mehr mit Anträgen zu solchen Parkzonen für Anwohner befassen müssen.

Geschäftsinhaber wollen Kundenparkplätze behalten

Für einige Beueler resultieren die oft zugeparkten Straßen aus einer Bequemlichkeit heraus. „Die Leute wollen eben direkt vor dem Geschäft oder der Praxis parken“, sagt Husch. Auch Jürgen Harder, Betreiber des Brückenforums, hat dieses Gefühl. „Die Parkgarage ist jedenfalls nur selten voll ausgelastet. Die meisten wollen keinen Meter zu viel gehen.“

In den vergangenen Jahren hat sich die Beueler Innenstadt gewandelt: Das Ärztezentrum am Konrad-Adenauer-Platz ist entstanden, der neue Rewe-Markt ist entstanden. „Durch die Neugestaltung rund ums Rathaus, sowie Neubauten und Modernisierungen im Beueler Citybereich, hat der Bezirk Beuel deutlich an Funktionalität und Attraktivität gewonnen“, so Zießnitz. Damit einhergehend sind auch die gebührenpflichtigen Parkplätze ausgeweitet worden: Neben der zum Ärztehaus gehörenden neuen Parkgarage, die laut Investor Swisslife sehr gut ausgelastet ist, existieren die gebührenpflichtigen Parkflächen im Brückenforum und an der Siegfried-Leopold-Straße (Rewe). Größere Parkplätze gibt es am Sankt-Josef-Krankenhaus und am Heckelsbergplatz.

Direkt in den Einkaufstraßen herrscht entweder Parkscheibenpflicht, oder es gibt Parkautomaten, von denen einige ein kostenloses Kurzzeitticket (Brötchentaste) anbieten, um der Fahrerin oder dem Fahrer einen kurzen Geschäftsbesuch zu ermöglichen. Volker Schicht aus dem Vorstand der Beueler Gewerbegemeinschaft hält die Situation für zumutbar, verhehlt aber auch nicht, „dass viele Gewerbetreibende unterschiedliche Meinungen dazu haben, wo Parkplätze sinnvoll sind und wo nicht“. Wer vor seinem Geschäft einen Parkplatz habe, wolle ihn in der Regel behalten, um den Kunden ein schnelles Reinspringen ins Geschäft zu ermöglichen.

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