Feuerwehr im Großeinsatz in Beuel Arbeiter durch ausgetretene Natronlauge kontaminiert

Beuel · Bei einem Gefahrstoffunfall in einem Galvanikbetrieb in Beuel ist am Freitagabend Natronlauge ausgetreten. Drei Mitarbeiter wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus. Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Großeinsatz.

 Dekontamination der Einsatzkräfte nach dem Einsatz.

Dekontamination der Einsatzkräfte nach dem Einsatz.

Foto: Feuerwehr Bonn

Mit Schutzanzügen ging die Feuerwehr am Freitagabend in einen Galvanik-Betrieb in Bonn-Beuel, wo Gefahrgut ausgetreten war. Mitarbeiter des Betriebs an der Königswinterer Straße hatten der Leitstelle von Feuerwehr zuvor einen Gefahrstoffunfall gemeldet. Mit einem Großaufgebot rückten die Rettungskräfte um kurz nach 18 Uhr zur Einsatzstelle aus.

Bereits früh stand fest, dass der Austritt des flüssigen Gefahrguts auf das Gebäudeinnere begrenzt war. Weil der Umfang des Schadens und der genaue Gefahrstoff aber noch nicht bestätigt waren, erkundeten zunächst Spezialkräfte der Umwelteinheit in speziellen Chemikalienschutzanzügen die Unfallstelle. Ihnen gelang es auch, das Auslaufen der Flüssigkeit zu stoppen.

Als freigesetzte Flüssigkeit identifizierten die Einsatzkräfte nach Messungen und Rücksprache mit der Betriebsleitung Natronlauge.

Mitarbeiter mit gefährlicher Lauge kontaminiert

Ein Mitarbeiter verletzte sich, als er mit dem Stoff unmittelbar kontaminiert wurde. Er habe allerdings geistesgegenwärtig reagiert und sich abgeduscht. Daneben wurden noch zwei weitere Personen leicht verletzt, als sie mit der gefährlichen Lauge in Kontakt kamen. Die Notarzt- und Rettungswagenteams brachten die Männer mit leichten bis mittelschweren Verletzungen in ein Bonner Krankenhaus.

Eine Gefahr für Personen außerhalb des Betriebes bestand laut Feuerwehr nicht. In der Anfangsphase des Einsatzes sperrte die Polizei die Königswinterer Straße im Bereich der Einsatzstelle voll. Abgesehen vom Firmengelände konnten die Sperrungen aber im weiteren Verlauf wieder aufgehoben werden. Der Einsatz und die Aufräumarbeiten dauerten bis 22 Uhr. Polizei und Arbeitsschutz haben die Ermittlungen zur Unfallursachen übernommen.

Feuerwehr im Großeinsatz

Im Einsatz waren rund 70 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr samt Umwelteinheit und Gefahrgutfachberater, die Löscheinheiten Beuel, Holzlar, Bad Godesberg, Dottendorf und Lannesdorf der Freiwilligen Feuerwehr, der Rettungs- und Notarztdienst, der Pressedienst sowie der Führungsdienst. Zusätzlich besetzten die Löscheinheiten Holtorf, Oberkassel, Kessenich und Duisdorf die Feuerwachen der Berufsfeuerwehr. Einsatzkräfte der Johanniter-Unfallhilfe kümmerten sich um die Verpflegung der Einsatzkräfte. Ursprünglich sei die Gefahrenlage bei der Alarmierung um 18 Uhr höher eingeschätzt worden, wie es später bei der Polizei hieß.

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