Werkstätten der Lebenshilfe Arbeitsstätte für mehr als 400 geistig Behinderte

BEUEL · Mit einem Festakt feierten die Bonner Werkstätten der Lebenshilfe Bonn jetzt das 25-jährige Bestehen ihres Werkes II in Beuel. Das Werk ist Arbeitsplatz für mehr als 400 Mitarbeiter mit geistiger Behinderung, die hier in verschiedenen Arbeitsbereichen beschäftigt werden.

 Beueler Werkstatt der Lebenshilfe: In der Näherei werden Fahnen sowie Liegematten und Kissen produziert.

Beueler Werkstatt der Lebenshilfe: In der Näherei werden Fahnen sowie Liegematten und Kissen produziert.

Foto: Sebastian Flick

In der Montageverpackung sind beispielsweise 52 Mitarbeiter tätig, die von sechs Gruppenleitern betreut werden. Zu den weiteren Arbeitsbereichen zählt die Näherei, in der Fahnen sowie Liegematten und Kissen für Wellnessbereiche produziert werden. Im Cateringbereich werden über 2000 Mahlzeiten pro Tag gekocht - unter anderem für Schulen und Kitas.

"Unser Leitsatz ist das bedarfsgerechte und bedürfnisorientierte Arbeiten mit Menschen mit Behinderung", erklärte Helmut Achtruth, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bonner Werkstätten zum Beginn des Festaktes. Achtruth betonte, wie wichtig die Teilhabe geistig behinderter Menschen für das gesellschaftliche Miteinander ist und hob das Ziel des Unternehmens hervor, die beschäftigungsorientierte Förderung zur Eingliederung ins Arbeitsleben.

Ein Werkstattrat vertritt die Interessen der Kollegen und arbeitet eng mit der Geschäftsführung zusammen. Er ist dafür zuständig, dass die Gesetze und Regeln, die für Mitarbeiter mit Behinderung gelten, eingehalten werden. Martin Zitzke, 2. Vorsitzender des Werkstattrates, hat die Anfangszeit des Werkes II vor 25 Jahren miterlebt: "Hier hat sich viel verändert, aus dem Trainingsbereich wurde der Berufsbildungsbereich und einige Bereiche wie zum Beispiel Küche und Verpackung sind gewachsen", stellte Zitzke fest.

Schwerpunkt des Werkes II, einer von vier Standorten der Bonner Werkstätten der Lebenshilfe Bonn, ist die Metallverarbeitung. Alexander Saaß hatte sich 1998 gefreut, hier eine Beschäftigung zu bekommen und ist auch heute noch mit seiner Arbeitsstelle zufrieden: "Man versteht sich mit den Kollegen gut und hat Spaß", berichtet Saaß. An einer CNC-Drehmaschine trägt er zur Produktion von Lampenhaltern bei. Fünf Tage in der Woche ist er hier in Vollzeit beschäftigt, nebenbei ist Saaß bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig.

Die Werkstätten vermitteln auch Praktika, betriebsintegrierte Arbeitsplätze und vermitteln auf den ersten Arbeitsmarkt. "Wichtiges Ziel ist es, Menschen mit geistiger Behinderung die Teilhabe an der Arbeitswelt zu ermöglichen. Dies ist nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung, sondern bietet Mitarbeitern auch die Möglichkeit zu Sozialkontakten und steigert ihr Selbstbewusstsein", so Andreas Heß, Geschäftsführer der Bonner Werkstätten.

Die Bonner Werkstätten der Lebenshilfe Bonn bieten an ihren vier Standorten in Beuel, Bornheim-Hersel, Meckenheim und Dransdorf insgesamt 1100 Menschen mit einer Behinderung einen Arbeitsplatz. Sie werden von 300 Fachkräften betreut. Das erste Werk wurde 1974 in Hersel gebaut, war jedoch schon Mitte der 1980er Jahre ausgelastet. Deshalb wurde 1988 wohnortnah eine neue Werkstatt für 250 Mitarbeitern in Beuel errichtet. Nach mehreren Erweiterungen sind im Werk II in Beuel heute mehr als 400 Mitarbeiter beschäftigt.

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