Mehr als 2000 Zuschauer Beueler Karnevals-Fotograf kocht live bei Facebook

Beuel · Der Beueler Karnevals-Fotograf Arno Schatz hat in der Pandemie eine Live-Kochshow auf Facebook gestartet. Schnell hatte er mehr als 2000 Follower.

 Während Arno Schatz am Herd kocht, läuft das Smartphone (r.) mit und überträgt die Live-Show bei Facebook.

Während Arno Schatz am Herd kocht, läuft das Smartphone (r.) mit und überträgt die Live-Show bei Facebook.

Foto: Rainer Schmidt

Am Anfang sind es schnell mehr als 2000 Zuschauer gewesen, die Arno Schatz (59) über Facebook regelmäßig in seiner Küche begrüßt hat. Als „Karneval-Paparazzi“ bekannt, begeistert der Beueler mit seiner Live-Video-Kochshow inmitten der Pandemie.

Erfreulich ist, wie viele positive Ideen während der Pandemie entstanden sind. Man denke nur an neue Musik- oder Theaterkonzepte, an Autokonzerte, den Kulturgarten in der Rheinaue oder an virtuelle Theaterstücke, die das Junge Theater Bonn in Zusammenarbeit mit Bonnlive im Internet übertragen hat. So hat auch Schatz eine Idee gehabt, wie er Menschen erfreuen kann, nun im Lockdown.

Schatz ist quasi ein Faktotum, was den Karneval anbelangt. Als „Karneval-Paparazzi“ ist er auf nahezu jeder Karnevalsveranstaltung mit seiner Kamera dabei. „Als ich beim ersten Lockdown im März merkte, wie die Leute von der Außenwelt abgeschnitten waren, da habe ich gedacht, ich muss den Menschen etwas geben“, sagt er zum Grund für seine Kochshow.

Schatz ist gelernter Koch

Auch wenn er in der IT-Branche arbeitet, so hat er seine Herkunft nicht vergessen. Denn Schatz ist gelernter Koch und hat früher in ersten Häusern und sogar bei Staatsempfängen in Bonn gekocht. Und Kochen ist nach wie vor sein Hobby. Ein Smartphone und ein Facebook-Account reichen ihm, um seine Show aus der heimischen Küche zu übertragen. „Kochen kannste, quatschen kannste“, habe sich Schatz zu Beginn gesagt. Mehr sei nicht vonnöten gewesen.

Zwar hat er viele Kochbücher in seinem Schrank, aber die braucht er nicht – er kocht „us de Lamäng“, also auswendig, ohne Rezept. Und jeden Tag kommt im Hause Schatz das auf den Tisch, was er zuvor gekocht hat. So hat er anfangs vier Wochen lang jeden Werktag gekocht, was ihm in den Sinn kam. „Ich hab auch vielen nach der Nase gekocht, um den Leuten einfach was zu geben“.

Sein Kochen beziehungsweise seine Kochkunst hat sich in der Facebook-Gemeinde schnell herumgesprochen. Denn in Kürze hat er mehr als die besagten 2000 Zuschauer gehabt. Querbeet bleibt sein Angebot: Ob Himmel un Äd, Karnevalskrapfen, Rinderrouladen, Quiche Lorraine, Kalter Hund oder vegetarische Lasagne – alles geht ihm locker von der Hand. „Immer nach meinem Geschmack, so wie ich und meine Familie das mögen, und nicht nach irgendwelchen Vorgaben“, sagt Schatz dazu.

„Ich hab da schon mal was vorbereitet“

Da seine Kochshow zeitlich begrenzt ist – „sonst wird es langweilig, wenn wir Stunden auf etwas warten müssen“ – hat auch er den berühmten Satz des früheren TV-Kochs Max Inzinger drauf: „Ich hab da schon mal was vorbereitet“. „Oder sollen mir die Leute etwa beim Schnibbeln zuschauen?“, fragt Schatz. Den Satz hat übrigens später Alfred Biolek übernommen.

Früh am Morgen steht Schatz auf, geht für frische Zutaten auf den Markt. Fleisch bezieht er vom Metzger seines Vertrauens. „Ich lege Wert auf hochwertige Produkte, das schmeckt man einfach.“ Und wenn er eine Brühe oder Suppe kocht, dann schauen später mehr Augen aus dem Topf heraus als hinein.

Einige Male ist er nach Rezepten gefragt worden. Aber da er nach Gefühl und Geschmack kocht, hat er nicht vor, ein Kochbuch zu veröffentlichen. Positive Meldungen wie: „Arno, das gibt uns was“, die hat er reichlich bekommen. Und inzwischen ist er auch auf Youtube zu sehen, als „Koch Schatz“.

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