Kommentar zu Bonner Schwimmbädern Aufschieben schadet allen

Die Entscheidung über die Zukunft der Bonner Schwimmbäder wird seit etlichen Jahren aufgeschoben. Ein schlüssiges Gesamtkonzept fehlt. Neben der nervenaufreibenden und ressourcenverschlingenden Debatte darüber, ob nun der Sport gegenüber der Kultur finanziell benachteiligt ist oder nicht, haben auch die unterschiedlichen Partikularinteressen klare politische Entscheidungen bislang verhindert.

Denn Frühschwimmer haben natürlich ganz andere Anforderungen an Ausstattung und Öffnungszeiten der Bäder als Familienausflügler, Sportvereine andere als planschende Jugendliche. Und keiner der vier Stadtbezirk ist bereit, auf seine Schwimmbadstandorte zu verzichten - das gilt auch für viele Beueler.

Die nun von der Verwaltung vorgelegte Untersuchung zu einem möglichen neuen Kombi-Bad in der rechtsrheinischen Rheinaue bietet eine neue Gelegenheit, die Zukunft zu gestalten - diese Gelegenheit sollte unbedingt genutzt werden.

Die Debatte muss zügig, offen, sachlich und konstruktiv geführt werden, reine "Sparen ja, aber nicht bei uns"-Rufe und Bunkermentalität führen nicht zum Ziel. Denn wenn es weitergeht wie bisher, Entscheidungen aufgeschoben statt getroffen werden, weil sie wehtun und auf Widerstand stoßen, dann schadet das am Ende allen Schwimmbadnutzern.

Keine Sanierungen, immer marodere Bäder und unausgegorene Lösungen, wie die verkürzten Öffnungszeiten dieser Freibadsaison, sind die Konsequenz der mangelnden Entscheidungsfreude.

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