Lisa-Rosa-Hof Aus Fallobst frischen Saft herstellen

VILICH-MÜLDORF · Peter Kunze verarbeitet mit Kindern 50 Kilogramm Äpfel.

 Die Kinder arbeiten mit Peter Schmidt (links) und Peter Kunze an der Maischemühle.

Die Kinder arbeiten mit Peter Schmidt (links) und Peter Kunze an der Maischemühle.

Foto: Max Malsch

Peter Kunze alias Bauer Dopfer ist ein echtes Unikum, wie es sie heutzutage nur noch selten gibt, so eine Art Peter Lustig wie aus dem Kinderfernsehen zum Anfassen. Eine leider wohl aussterbende Spezies.

"Leev Pänz, der Herbst ist da, und wir machen frischen Apfelsaft." Mit diesen Worten hatte Kunze alle Kinder auf seinen Hof an der Bundesgrenzschutzstraße zwischen Vilich-Müldorf und Hangelar eingeladen.

Aus Werthhoven hatte er 50 Kilogramm Äpfel bekommen, die nicht verkauft werden konnten, weil es sich um Fallobst handelte. "Die Menschheit ist so bekloppt, dass sie Äpfel mit einem kleinen Schönheitsfehler nicht isst", erklärte er den Kindern.

"Statt das Vieh damit zu füttern, machen wir Apfelsaft", sagte Bauer Dopfer. Zuerst wurden die Boskopäpfel etwas klein geschnitten, danach in einer Maischemühle gemahlen. "Nur nicht mit den Fingern reingreifen", warnte er die Kinder.

Die Maische, etwas unappetitlich aussehend, kam in eine Presse. Und aus dieser floss dann frischer, trüber Apfelsaft. Die Kinder probierten zuerst etwas misstrauisch, doch das legte sich ganz schnell. Zwei Flaschen durfte sich jeder für zu Hause abfüllen.

Dopfer selbst freut sich auf die Zeit, wenn der Apfelsaft zu Federweißer oder Most gegoren ist. "Dies mit frischem Zwiebelkuchen, das ist ein Gedicht", schwärmte er. "Doch die strahlenden Kinderaugen, das ist mein Lohn für diesen Tag", sagte er.

Der Lisa-Rosa-Hof ist nach zwei befreundeten Bäuerinnen aus Kunzes Kindertagen benannt. Diese Anlage, die Schafe, Ziegen, Gänse, Enten, Hühner und ein ehemaliges Rennpferd beherbergt, ist seit knapp 40 Jahren sein Lebensinhalt.

Und wie bei Peter Lustig aus dem ZDF-Löwenzahn liegen Kunze die Jüngsten besonders am Herzen. Ihnen zeigt und erläutert er mehrmals im Jahr alles, was die Natur auf und um den Hof zu bieten hat.

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