Streit um die Burg Limperich Bachem wehrt sich gegen Kläns Kritik

LIMPERICH · Der Vorsitzende des Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-rechtsrheinisch, Carl J. Bachem, ist enttäuscht über die Äußerungen von einigen Politikern zum Streit um die Zukunft von Burg Limperich.

 Das Stroof-Haus.

Das Stroof-Haus.

Foto: GA

Die Mehrheit der Befragten hat sich in einem GA-Artikel dafür ausgesprochen, den Amateurfunkern die Burg zu überlassen und deren Ansinnen zu unterstützen. Will heißen; Die Amateurfunker fordern einen Erbpachtvertrag für die Dauer von 30 Jahren für die städtische Immobilie. Im Gegenzug wollen sie die historische Anlage restaurieren.

Besonders der Einwurf von Caroline Klän (SPD), wonach man kein zweites Bürgermeister-Stroof-Haus haben wolle, welches die Stadt nur Geld koste, ärgert Bachem sehr: "Diese Behauptung ist nicht nur unbegreiflich, weil von Grund auf falsch. Nein, sie stellt auch eine Diffamierung eines Vereins dar, der nichts anderes als das öffentliche Wohl unseres Gemeinwesens im Auge hat."

Aus Gründen der Geschichtsforschung und Denkmalpflege unterhalte sein Verein das Bürgermeister-Stroof-Haus in Vilich als öffentliche Kulturstätte. Dies alles tue der Verein auf seine Kosten und ohne nennenswerte Zuschüsse aus öffentlichen Kassen, so Bachem.

Man erhalte jährlich 120 Euro für die üblichen Vereinsveranstaltungen. "Frau Klän verunglimpft das Bürgermeister-Stroof-Haus. Dies ist nicht nur ein herausragendes Baudenkmal, sondern eine museale Erinnerungsstätte an den ersten Beueler Bürgermeister. Es enthält eine historische Fachbibliothek und mehrere Facharchive, alle öffentlich und für jedermann zugänglich, alles kostenlos", erklärte Bachem.

Laufend führe der Verein Vortragsveranstaltungen im Rahmen seines Stroof-Kollegs durch, immer zu Beueler Themen und immer eintrittsfrei. Das Stroof-Haus habe sich seit 2009 als "Haus der Geschichte im rechtsrheinischen Bonn" etabliert. Betrieben werde es allein aus Mitteln des Vereins, die kämen von Beiträgen und Spenden.

"Die Museumseinrichtung hat bisher über 20.000 Euro verschlungen", so Bachem. Ein moderner Anbau, den der Verein im Hof neu errichtet hat, habe weitere 30.000 Euro gekostet - obwohl dieser in das Eigentum der Stadt übergegangen ist, habe die sich daran mit keinem Cent beteiligt.

"Der Verein trägt auch sämtliche Betriebskosten selber, jährlich an die 5000 Euro - ausgenommen allerdings die städtischen Grundbesitzabgaben", betonte Bachem. Auch die habe der Verein zwar, obwohl es sich um ein stadteigenes Gebäude handelt, zunächst selber zu entrichten, erhalte sie dann aber "dankenswerterweise aus einem besonderen Topf der Beueler Bezirksvertretung zurück". Im letzten Jahr waren das 840 Euro.

Das solle die "starke Belastung" sein, die Frau Klän glaubt, einem Verein, dessen Mitglieder jährlich mehrere Tausend ehrenamtliche Stunden für das Gemeinwohl aufbringen, vorhalten zu müssen. "Wenn dieser Verein, dem die Rettung des Mehlemschen Hauses wie des Bürgermeister-Stroof-Hauses zugeschrieben wird, sich jetzt um die Zukunftssicherung der ehrwürdigen Burg Limperich kümmert, sollte das eher Anerkennung statt Beleidigung finden", erklärte Bachem.

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