Schulneubau "Om Berg" Bauarbeiten für Grundschule in Beuel beginnen

Beuel · In der Beueler Region "Om Berg" beginnen die Bauarbeiten für eine 7,5 Millionen Euro teure Grundschule. Auch Kinder aus den neuen Baugebieten werden dort Platz finden.

Der Baukran ragt hoch in den grauen Dezemberhimmel und kündigt den Bewohnern der Region „Om Berg“ schon von weitem an, dass sich in ihrem Sprengel etwas verändert. Über eine schmale Baustraße, die von der Siebengebirgsstraße abknickt, gelangt man auf den rückwärtigen Teil der Gemeinschaftsgrundschule in Hoholz. Dort graben sich Bagger ins Erdreich vor und bereiten die Gründungsarbeiten für die neue Grundschule vor.

„Seit Mitte der 1990er-Jahre diskutieren Verwaltung und Politik über die beste Lösung für die Grundschulversorgung in der Bergregion von Beuel“, erklärte am Montag der Stadtverordnete Georg Fenninger bei einem Ortstermin. Ab 2010 seien die Ideen konkreter geworden, man habe sich darauf verständigt, die Grundschule nicht zu erweitern, sondern neu zu bauen. Der damalige stellvertretende Schulamtsleiter Reiner Bockshecker sei maßgeblich daran beteiligt, dass das Bauvorhaben vorangetrieben wurde, erinnert sich der CDU-Politiker. „Der mangelhafte Brandschutz und die Schadstoffbelastung in der Grundschule haben dafür gesorgt, dass die erforderlichen Baukosten in Höhe von 7,5 Millionen Euro zügig im städtischen Haushalt verankert worden sind“, so Fenninger.

Der eingeschossige Anbau der Grundschule bleibt nach Auskunft der Stadt Bonn erhalten und wird später anderweitig genutzt. Laut Presseamt sollen die Arbeiten im Sommer 2019 abgeschlossen sein. Knapp 7,5 Millionen Euro wird das Städtische Gebäudemanagement (SGB) in den Neubau investieren.

Barrierefreie Zugänge

Der Stadtrat hatte dem Bauvorhaben bereits im September 2016 zugestimmt. In dem zweigeschossigen Gebäude in Massivbauweise sollen zwölf Klassenräume, sechs OGS-Räume, Mehrzweck- und Funktionsräume, eine Mensa, Verwaltungsräume und Lehrerzimmer untergebracht werden.

Laut Presseamt wurde die Planung mit der Behindertengemeinschaft Bonn abgestimmt. Alle Zugänge werden barrierefrei gebaut. Es gibt eine behindertengerechte Toilette und einen Aufzug.

„Die neue Schule ist von der Kapazität her so ausgelegt, dass künftige Schüler aus dem geplanten Neubaugebiet auf dem Areal der ehemaligen Landwirtschaftskammer dort auch noch Platz finden werden“, sagte Georg Fenninger. Ab wann mit Schulkindern von dort zu rechnen ist, kann derzeit noch nicht genau gesagt werden. Michael Sackermann, Pressesprecher der Firma Sahle Wohnen, die im Juni dieses Jahres das 8,6 Hektar große Hauptgelände gekauft hat, sagte am Montag dem GA: „Bevor wir aktiv werden, ist erst einmal die Stadt Bonn am Zug. Wir warten auf einen rechtskräftigen Bebauungsplan für das Areal. Wenn die städtebaulichen Ziele seitens der Stadt fixiert sind, werden sich unsere Planer mit den Inhalten beschäftigen und einen Entwurf entwickeln.“

Entscheidung der Stadt steht noch aus

Bis die Baumaschinen dort anrollen, werden somit noch einige wenige Jahre vergehen. Bis dahin will Sahle die Bestandsgebäude an Firmen als Lager- und Büroflächen vermieten. Erste Mieter sind bereits eingezogen. So gar für die Weiternutzung der Kantine gibt es laut Sackermann einen Bewerber. Die restlichen sieben Hektar unbebauter Grünfläche sind noch im Besitz der Kammer. Die Stadt Bonn hat noch nicht abschließend entschieden, ob sie das Gelände unter dem Aspekt der Wohnraum-Vorratshaltung kaufen wird.

In der jüngsten Sitzung des städtischen Hauptausschusses hat die Verwaltung mitgeteilt, dass im ersten Quartal 2018 eine Art Bürger-Werkstatt durchgeführt werden wird, bei der ergebnisoffen mit den Bürgern über die Nutzung des Kammergebäude-Areals und der beiden großen Freiflächen zwischen Ungartenstraße und Siebengebirgsstraße diskutiert werden soll. „Um die Freiflächen baulich nutzen zu können, müssen sowohl der Flächennutzungsplan als auch die Regionalplanung geändert werden. Und das wird dauern“, erklärte Fenninger.

Da in der Region Holzlar/Hoholz schon jetzt mehr als 11 000 Menschen leben würden, wäre es unerlässlich, dass die Versorgungsinfrastruktur parallel zu den Neubaugebieten entwickelt werde. „Jetzt haben wir es in der Hand, diese für Beuel so wichtigen Ortsteile für die Zukunft auszurichten“, so der Ratsherr.

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