Ehemalige Landwirtschaftskammer Baubeginn in Roleber ab Herbst 2020?

Roleber · Die Stadt verhandelt mit dem Investor Sahle Wohnen für das Gelände der ehemaligen Landwirtschaftskammer in Roleber über das Ausmaß des geförderten Wohnungsbaus. Damit der Investor den Neubau realisieren darf, soll er auch eine Kita und einen Supermarkt bauen, so die Forderung der Stadt.

Obwohl sich der Start des Bürgerdialogs um ein Jahr verzögert hat – Herbst 2018 statt 2017 –, könnte jetzt das Planungsverfahren zur Bebauung des ehemaligen Geländes der Landwirtschaftskammer in Roleber Fahrt aufnehmen. Unmittelbar nach den Sommerferien soll die Verwaltung sowohl einen Zeitplan bis zum möglichen Baubeginn als auch die Ergebnisse der gewünschten Nachverhandlungen mit dem Investor, der Firma Sahle Wohnen, vorlegen.

Der Stadtrat hat nämlich in seiner Juli-Sitzung die Verwaltung beauftragt, mit dem Erwerber des 8,6 Hektar großen Areals an der Siebengebirgsstraße nochmals über folgende Planungsinhalte bezüglich der finanziellen Beteiligung nachzuverhandeln: Kindergarten, Busschleife, Lebensmitteldiscounter und Grundschule. Ziel soll sein, insbesondere im Hinblick auf die soziale Infrastruktur die Standards des Bonner Baulandmodells durchzusetzen. „Das erste Verhandlungsergebnis ist uns zu dünn. Die Stadt hatte auf ihren Informationsveranstaltungen den Bürgern viel mehr in Aussicht gestellt“, erklärte der für Roleber zuständige Stadtverordnete Georg Fenninger (CDU) dem GA.

Nach GA-Informationen hat Sahle der Stadt Bonn als Kompensation der bislang nicht erfüllten Wünsche angeboten, über die bisher geforderten 30 Prozent öffentlich geförderten Wohnungsbau hinaus noch weitere 20 Prozent im sogenannten preisgedämpften Segment anzubieten. Hiermit war der Rat jedoch nicht einverstanden. Mit dem aktuellen Beschluss hat der Rat nunmehr das Baulandmodell mit einer Quote von 40 Prozent gefördertem Wohnungsbau zum Maßstab für die weiteren Verhandlungen über die Planungsvereinbarung gemacht, die nun mit dem Investor zu führen sind. Fenninger machte im Gespräch mit dem GA deutlich, dass es sich bei allen Verhandlungen und Vereinbarungen noch nicht um Festlegungen für den noch anzufertigenden Bebauungsplan handele: „Wir reden hier von sogenannten Planungsvereinbarungen, die dann erst mal beim Bürgerdialog vorgestellt werden.“

Der Ratsherr geht davon aus, dass der Stadtrat noch vor Weihnachten die Offenlage des Bebauungsplans beschließen wird. Gedacht wird an einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan, dessen Verfahren deutlich schneller abgewickelt werden kann. Fenninger blickt in die Zukunft und mutmaßt: „Wenn alle planungsrechtlich erforderlichen Schritte zügig abgehandelt werden können, ist ein Baubeginn in Roleber im Herbst 2020 realistisch.“ Allerdings betrifft diese Aussage nur das Gelände der Hauptverwaltung und der angrenzenden Gebäude. Die übrigen Freilandflächen liegen nach wie vor außerhalb des bebaubaren Geländes.

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