„LisaRosaHoff“ in Vilich-Müldorf Bauer Dopfer ist wieder am Start

Vilich · Es ist landläufige Gewohnheit, dass Menschen andere Menschen, die sie für faul oder dumm halten, mit dem Wort „Esel“ titulieren. Und das noch verbunden mit einem Adjektiv, das nicht gerade ein positives ist.

 Peter Kunze mit zwei Zicklein.

Peter Kunze mit zwei Zicklein.

Foto: Rainer Schmidt

Doch wer schon einmal den Hof von Peter Kunze in Vilich-Müldorf an der Bundesgrenzschutzstraße betreten hat, der wird ganz schnell eines anderen belehrt.

Begrüßt werden dort die Besucher nicht vom Bauer Dopfer, wie sich Peter Kunze nahezu seit Ewigkeiten nennt, sondern von „Don Camillo“, einem siebenjährigen Esel. Freudigst kommt der grau-braune, gar nicht so dumme Esel und kündigt fast jeden Besucher mit einem lauten, freundlichen „I-Aah“ an. Über Obst und Gemüse würde „Don Camillo“ sich sehr freuen, aber gegen Streicheleinheiten zwischen den großen Ohren hat er auch nichts einzuwenden, bevor er sich wieder seinem besten Spielkameraden auf dem Hof, der Tinkerstute „Dolly“, zuwendet. „Die beiden sind ein Herz und eine Seele“, erzählt Kunze. Auch als „altgedienter Hobbybauer“ kann er sich jedes mal an dem Schauspiel erfreuen.

Besucher sehnsüchtig erwartet

Noch viel mehr würde er sich darüber freuen, wenn wieder Besucher auf seinen Hof kommen würden. „Ich möchte ab sofort gerne Gäste nach der 3G-Regel begrüßen“, sagt er. Familien oder kleine Gruppen mit maximal fünf Personen, die sich ausweisen können, schweben ihm vor. „Der LisaRosaHoff“, wie er seine Ranch nennt, „ist ein solches Attraktionsgebilde, das ist der Wahnsinn“, schwärmt er selber. So richtig glücklich machen würde es ihn, wenn sich die Besucher unter Beachtung der gültigen Regeln wieder die Klinke seines Hoftores in die Hand geben würden. Samstags von 11 bis 13 Uhr, so verspricht Kunze, ist er immer auf dem Hof anzutreffen.

Einige Schafe, sowohl Schwarzkopfschaf als auch ein Kamerunschaf, das gerade ein Lämmchen bekommen hat, Ziegen, Hühner, Enten, Gänse bewohnen seinen Hof. Sein Wunsch und Wille ist es, den Leuten die Sehnsucht nach Besuchen bei seinen Tieren zu erfüllen. Sobald er auf dem Hof ist und die Tiere rauslässt, sei im Normalfall „alle Welt“ da, um die Tiere zu füttern oder sogar zu streicheln. „Für Pänz ist das Angebot fantastisch“, sagt er. Nur Kinder dürfen die Tiere mit Brot, Gemüse oder Möhren füttern, was einigermaßen befolgt werde.

Frage nach dem Fortbestand des Hofes

Bei aller Freude im Umgang mit den Tieren und insbesondere mit den Kindern, so macht sich der inzwischen 77-jährige Peter Kunze Gedanken, wie es mit dem Hof weitergehen wird, wenn er einmal die Augen zumacht. „Aber keine Sorge, ich bleibe bis zu meinem letzten Tag hier“, verspricht er. „Diese private Jugendfarm, die ich seit über 40 Jahren betreibe, muss erhalten bleiben. Der Hof ist ein Kleinod, ein Refugium, ein Attraktionspunkt für die ganze Gegend und insbesondere für die Kinder.“ Weit über 1000 Kinder, so schätzt er, hat er in den vergangenen Jahren hier informiert, geschult und ihnen die Tiere und den Umgang mit diesen näher gebracht. „Es gibt nichts Schöneres für mich, als in strahlende glückliche Kinderaugen zu sehen“, sagt Peter Kunze alias Bauer Dopfer und hat selber glänzende Augen dabei.

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