Flüchtlingsunterkunft an Siegburger Straße Baustart für die Wohncontainer-Anlage

Beuel · Vor wenigen Tagen hat die Stadt Bonn mit den Bauarbeiten für die Wohncontainer-Anlage an der Siegburger Straße in Pützchen neben dem Therapiezentrum begonnen. Dort wird Wohnraum für 240 Flüchtlinge geschaffen.

Diese Fläche ist eine von fünf Standorten, die der Stadtrat im April dieses Jahres als sogenannten „Block 0“ beschlossen hat. Die Stadtverwaltung wird an allen Standorten zu Informationsveranstaltungen und Ortsbesichtigungen einladen, ehe die Anlagen bezogen werden.

Die vier übrigen Areale liegen in der Otto-Hahn-Straße in Buschdorf, in einem Abschnitt des Reuterparks in Kessenich, am Herz-Jesu-Kloster in Pützchen und am Rheinweg in Kessenich. Am südlichen Teil des Rheinwegs wird das Gelände zurzeit freigeräumt. Etwa vier Wochen dauert es, bis dann auch eine Bodenplatte hergestellt ist, auf der die Container aufgebaut werden. Insgesamt können knapp 1100 Geflüchtete in den neuen Anlagen eine provisorische Unterkunft finden. Im Oktober ist die Unterkunft in Buschdorf fertig. Dort werden 180 Menschen Platz finden. Voraussichtlich Ende Januar sollen je 240 Flüchtlinge auf dem nördlichen Teil des Reuterparks sowie am Rheinweg unterkommen. Auch auf dem Gelände am Herz-Jesu-Kloster finden bis zu 170 Flüchtlinge Wohnraum vor.

Gefragt, wie die Bundesstadt mit den ebenfalls vom Stadtrat beschlossenen Grundstücken der Kategorie 1 umgeht, antwortete Monika Hörig, Pressesprecherin der Stadt Bonn: „Das Städtische Gebäudemanagement hat alle Vorbereitungen getroffen, um die Bauarbeiten für die Areale aus Block 1 ausschreiben zu können. Dazu zählt unter anderem die Vermessung der Grundstücke.“ Anschließend würden die Unterlagen wieder in die Schubladen des Stadtverwaltung gelegt. Sollte der Flüchtlingsstrom es erfordern, dann wäre die Stadt Bonn vorbereitet und könnte direkt Baumaßnahmen für weitere Unterkünfte einleiten. „2015 wurden wir von der Entwicklung überrascht und mussten Turnhallen und Hotels mit Flüchtlingen belegen. Das soll in dieser Form nicht noch einmal passieren“, sagte Hörig im Gespräch mit dem GA.

Im Block 1 befinden sich folgende Standorte: südliche Hammstraße in Geislar (160 Plätze), südlich des Schießbergweges in Ramersdorf (180 Plätze), nordwestlich des Mendener Wegs in Vilich-Müldorf (160 Plätze), Gerhart-Hauptmann-Straße in Dransdorf (120 Plätze), An der Burg Medinghoven in Duisdorf (180 Plätze) und Heizkraftwerk Süd in Dottendorf (120 Plätze). Die Verwaltung sucht aber auch weiterhin parallel nach festen Gebäuden zur Unterbringung, da diese eine deutlich bessere Alternative zu Containern darstellen.

Nach Auskunft der Stadt Bonn ist die Lage derzeit noch ruhig. Die Bundesstadt hat mehr als 3200 Menschen bis Ende August eine Unterkunft gegeben. Die Flüchtlingszahl sei leicht rückläufig. Seit Aschermittwoch sind der Stadt Bonn keine Flüchtlinge mehr zugewiesen worden. Die Flüchtlinge sind in Wohnungen, Sammelunterkünften mit 50 bis 400 Plätzen, Hotels und Schulen untergekommen. Die zuletzt sechs Turnhallen sind inzwischen geräumt und stehen seit Mitte September alle wieder dem Sport zur Verfügung.

Auch die Zimmer in Hotels sollen bis Jahresende aufgegeben werden. Trotz der weiterhin hohen Zahl gelingt es, die Flüchtlinge dezentral in Bonn unterzubringen. Aktuell hält die Stadt knapp 3500 Plätze bereit: in Sammelunterkünften 2109, in Wohnungen 1098, in Hotels 208 und in Schulen 54. Als Notreserve werden bis zu 500 Plätze in Beuel in der Gewerbehalle Maarstraße 96 bereitgehalten.

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