Stau in Beuel Baustelle legt den Verkehr auf der B 56 lahm

Beuel · In Beuel müssen Autofahrer derzeit ganz besonders gute Nerven haben. Großbaustellen, ungünstig geschaltete Ampeln und die Sperrung eines Bahnübergangs im Bereich der Vilicher Arkaden sorgen dafür, dass sich nicht nur Pendler morgens und abends im Stop-and-Go-Takt bewegen.

Auch abseits des Berufsverkehrs heißt es bremsen, kuppeln, langsam rollen. Gerade im Bereich der Bundesstraße 56 geht oftmals nichts. Mit der Folge, dass sich der Rückstau selbst tagsüber bis in die Nebenstraßen zieht. Viele Bürger ärgern sich. Aber auch das Tiefbauamt der Stadt Bonn, weil es vom Bauherrn, dem Landesbetrieb Straßen NRW, nicht informiert wurde. Unterdessen haben sich gestern zahlreiche Bürger wegen der zahlreichen Behinderungen bei der Stadt gemeldet.

„Das ist eine einzige Katastrophe“, schimpft Philip Schlenker sichtlich genervt. Normalerweise benötigt er für den Weg von seiner Wohnung in Hangelar zum Arbeitsplatz in Bonn nicht mehr als 15 Minuten. „Seit Dienstag muss ich knapp eineinhalb Stunden dafür einplanen. Während ich bisher nach nur drei Minuten auf der Autobahn war, brauche ich für diese Strecke jetzt rund eine Stunde.“

Ihn ärgert besonders die Ampelschaltung an der Baustelle für den vierspurigen Ausbau der B 56 im Bereich der Kreuzung Am Herrengarten. Seiner Meinung nach ließe sich die angespannte Verkehrssituation dort allein durch eine sinnvolle Ampelschaltung entzerren. „Für zwei parallel führende Fahrbahnen gelten unterschiedliche Regeln. Wo gibt es denn so etwas?“, fragt er. „Man steht und wartet und nichts passiert.“ Außerdem würde nicht der Verkehr auf der B 56 bevorzugt behandelt. „Der Hauptverkehr müsste doch eine längere Grünphase haben als die Abbieger“, so Schlenker.

Verbesserung der Situation dauert

Auch die zuständige Niederlassung des Landesbetriebs Straßen NRW in Euskirchen ist mit der aktuellen Situation nicht zufrieden. Aber: „Das Problem lässt sich nicht so einfach beheben“, erklärt Werner Engels. Den Verursacher des Chaos hat er bereits ausgemacht. „Das sind die Verkehrsteilnehmer, die Richtung Hangelar fahren und nach links in den Herrengarten abbiegen wollen. Die halten alles auf. Das geht so nicht, das müssen wir ändern.“

Vor Ort hat er zudem festgestellt, dass die Grünphasen für die B 56 verlängert werden müssen. Allerdings lasse sich das nicht so schnell realisieren. „Das müssen wir mit allen beteiligten Stellen abstimmen. Anschließend müssen neue Programme für die Ampelschaltung installiert werden.“ Er verspricht, dass man alles unternehme, um die Situation in diesem Streckenabschnitt so schnell wie möglich zu verbessern. „Wann sich die Situation wieder entspannen wird, das kann ich allerdings nicht sagen“, so der Mitarbeiter vom Landesbetrieb Straßen NRW. Nichts ändern wird sich an der Ampelschaltung für Fußgänger in diesem Bereich. „Da bleibt alles wie bisher“, so Engels.

„Durchfahrt verboten“ heißt es momentan am Bahnübergang Gartenstraße/Siebenmorgenweg. Dort müssen die Stadtwerke im Zuge des Neubaus der S 13 zwischen Vilich und Oberkassel Versorgungsleitungen unter der Trasse der bestehenden Bahngleise ersetzen. Die Arbeiten zur Verlegung der Strom-, Gas- und Wasserleitungen haben Anfang Januar begonnen und sind voraussichtlich am 6. März abgeschlossen. Daher ist der Bahnübergang Gartenstraße für Autofahrer komplett gesperrt, Fußgänger können jedoch passieren.

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