„Beueler Treff“ für Kinder Bei Corelli dreht sich alles

Oberkassel · Seiltanz, Akrobatik, Einrad fahren, Clownerie, Trapezartistik – kurzum, wer den Zauber der Manege einmal aus nächster Nähe erleben will, für den ist der Besuch der Circusschule Corelli ein Muss. Seit 35 Jahren steht die kleine, aber feine Artistenschule für grundsolides Zirkus-Handwerk.

 Bundeskanzler mit Ball: Helmut Schmidt übernimmt beim Kanzlerfest 1982 in Bonn den kreiselnden Plastikball von Clown Cito Pilini (links), der als Kind seine Artistenausbildung bei der Circusschule Corelli erhalten hat.

Bundeskanzler mit Ball: Helmut Schmidt übernimmt beim Kanzlerfest 1982 in Bonn den kreiselnden Plastikball von Clown Cito Pilini (links), der als Kind seine Artistenausbildung bei der Circusschule Corelli erhalten hat.

Foto: Hanspeter Kurzhals

Angefangen hat alles 1981: Einige zirkusbegeisterte Jugendliche trafen sich in ihrer Freizeit zum Jonglieren und Zaubern. Einer der ersten Schüler ist heute noch als künstlerischer Berater aktiv. Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht und tritt als Clown Cito Pilini im In- und Ausland auf. Zum ersten Schüler-Jahrgang bei Corelli zählt auch der heutige stellvertretende Bezirksbürgermeister von Beuel, Ralf Laubenthal.

Vor Ort wirken zwei Männer im Hintergrund als Vorstandsmitglieder des Trägervereins: Corelli-Gründer Hanspeter Kurzhals, der sich um die Organisation und die praktische Arbeit kümmert, und Markus Klotz. Der Oberkasseler Rechtsanwalt ist Chef der Vereinsverwaltung.

Die Ausbilder der Kinder und Jugendlichen haben meistens selbst ihr Können in der Circusschule Corelli erlernt – allerdings vor vielen Jahren. „Bei dem ein oder anderen kann man durchaus sagen, dass er als Kind von uns ausgebildet worden ist und heute sein Wissen an die nächste Kindergeneration weitergibt“, erklärte Hanspeter Kurzhals im Gespräch mit dem GA.

Es gibt bei Corelli keine Kursangebote wie bei Musik- und Tanzschulen. Kinder ab acht Jahren haben dort die Möglichkeit, Fähigkeiten und Tricks gemeinsam mit anderen jungen Leuten zu erarbeiten. Die Zusammenstellung eines Zirkusprogramms und die Anschaffung der nötigen Ausstattung wird gemeinschaftlich von den Kindern und Jugendlichen erledigt. Die Vorstellungen sind die wichtigsten Einnahmequellen, um die Sach- und Unterhaltungskosten für den Fuhrpark und die Requisiten zu finanzieren. Da die Circusschule ein eingetragener Verein und als gemeinnützig anerkannt ist, erhält Corelli auch immer wieder Spenden und Zuschüsse aus öffentlichen und privaten Haushalten.

Die Circusschule Corelli verfügt über ein eigenes Gelände in Oberkassel, Am Buschhof 25. Auf einer Fläche von mehr als 1000 Quadratmetern sind das Corelli-Haus mit Werkstätten, Kostümkammer, Bibliothek, Medienraum, Büro und Aufenthaltsräumen untergebracht. Außerdem gibt es ein Probenzelt und eine Freiluftmanege. Die Zirkusproben sind immer werktags ab 16 Uhr. Donnerstags und freitags können Neulinge unangemeldet dazustoßen. „Bei uns ist nicht alles fest geregelt. Hier dürfen Kinder fast alles ausprobieren und sogar mal am Rad drehen“, erzählte Kurzhals.

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