Ausstellung mit Werken von Béla Faragó Beklemmende Gegenüberstellung in der Nachfolge-Christi-Kirche

BEUEL · Am Palmsonntag, zum Beginn der Karwoche, gedachten Christen in aller Welt des Einzugs Jesu Christi in Jerusalem. Ein Sujet, das die Kunst bereits seit den Anfängen des Christentums als Triumphzug über Sünde und Tod immer wieder aufgegriffen hat.

 Der Künstler Béla Faragó (vorne) mit Pfarrer Christian Verwold und Kunsthistorikerin Uta F. Miksche vor seinen Bildern.

Der Künstler Béla Faragó (vorne) mit Pfarrer Christian Verwold und Kunsthistorikerin Uta F. Miksche vor seinen Bildern.

Foto: Leif Kubik

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt der Totentanz: Hier triumphiert der Tod und zieht alles in seinen Strudel. Ein Thema, das sich in der Kunst seit dem 14. Jahrhundert entwickelt hat. Bei der Vernissage nach dem Gottesdienst eröffneten Pfarrer Christian Verwold und die Kunsthistorikerin Uta F. Miksche in der Nachfolge-Christi-Kirche eine Ausstellung, die diesen Gegensatz beleuchtet.

Der deutsch-ungarische Künstler Béla Faragó verändert in seinem Totentanz-Zyklus die traditionelle Bildsprache. Der Baselitz-Schüler stellt den Blättern der tanzenden Toten jeweils ein zweites zur Seite: Von den Schützengräben des Ersten Weltkriegs über die Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs bis zu den Leichenbergen von Auschwitz - durch die Gegenüberstellung wirken die tanzenden Toten beklemmend aktuell.

"Der klassische Totentanz setzt sich mit der Macht des Todes über unser menschliches Leben auseinander", so Verwold in seiner Begrüßung. "Béla Faragó geht noch einen Schritt weiter: Krieg, Gewalt und Massenmord rückt er in unseren Blick. Ein eklatanter Kontrast zur österlichen Botschaft, den auszuhalten spannend werden dürfte."

Die Ausstellung hat bereits an zehn Orten in ganz Europa Station gemacht und war zuletzt in Auschwitz zu sehen. "Totentanz" ist noch bis zum 16. Mai jeweils sonntags nach dem Gottesdienst bis 16 Uhr und nach Vereinbarung in der Nachfolge-Christi-Kirche in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße 8 zu sehen.

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