Trauerbeflaggung vor dem Rathaus Beueler nehmen Abschied von Hans Lennarz

Beuel · Die Beisetzung von Beuels ehemaligem Bezirksvorsteher Hans Lennarz hat am Freitag im engsten Familienkreis stattgefunden. Vor dem Rathaus ließ Beuels Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn zu Ehren ihres Vorgängers Trauerbeflaggung aufziehen.

 Zur Trauerfeier trafen sich die engsten Angehörigen von Hans Lennarz in der Doppelkirche von Schwarzrheindorf.

Zur Trauerfeier trafen sich die engsten Angehörigen von Hans Lennarz in der Doppelkirche von Schwarzrheindorf.

Foto: Benjamin Westhoff

Wenn Folgen und Auflagen der Corona-Pandemie größere Menschenansammlungen nicht verbieten würden, wäre die Beerdigung von Hans Lennarz bezüglich der Anzahl der Trauergäste eine der größten in den vergangenen Jahrzehnten geworden. Sohn Georg Lennarz hatte inständig über zahlreiche Kommunikationswege dafür geworben, am Freitag nicht zur Trauerfeier in die Doppelkirche und möglichst auch nicht zur Beisetzung auf dem Schwarzrheindorfer Friedhof zu erscheinen.

Sehr viele Beueler haben sich an den Wunsch der Familie gehalten, sind zu Hause geblieben und haben still an den Menschen Hans Lennarz gedacht, der über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren an vielen gesellschaftlichen Stellen im Stadtbezirk besonnen und erfolgreich gewirkt hat. Bis zuletzt war er Leiter des Heimatmuseums.

Trauerbeflaggung für Hans Lennarz

Beuels amtierende Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn würdigte die Lebensleistung des Verstorbenen mit einer für den Stadtbezirk außergewöhnlichen Geste: Sie ordnete für den Tag der Beisetzung Trauerbeflaggung vor dem Beueler Rathaus an. Diese Ehre wurde zuvor noch keinem der verstorbenen Bezirksvorsteher/Bezirksbürgermeister zu teil. „Ein Gedenken und ein tröstendes Zeichen für seine Angehörigen und all die Menschen in Beuel, die um Hans Lennarz trauern“, sagte Mohn dem GA.

Die Vereine, bei denen Lennarz zu den nimmermüden Antreibern gezählt hatte, haben sich auch Gedanken bezüglich der Würdigung des in der Vorwoche im Alter von 85 Jahren Verstorbenen gemacht.  Der Heimatverein Beuel und das Partnerschaftskomitee Beuel-Mirecourt legen am Samstag von 10 bis 16 Uhr im Heimatmuseum, Steinerstraße, ein Kondolenzbuch aus, damit alle Trauernden noch einen letzten Gruß schreiben können. Das Kondolenzbuch wird die Familie erhalten.

Der Schiffer-Verein Beuel wird am Samstag mit einer Fahnenabordnung zum Friedhof gehen und dort nach alter Tradition Rheinkiesel auf das Grab von Lennarz legen. Danach tragen sich die Teilnehmer des Trauerzugs in das Kondolenzbuch ein.

Auch die Partnerstadt Mirecourt hat eine kleine Abordnung zur Beerdigung entsendet. Andrée Bastien, die Witwe des verstorbenen Jean-Marie Bastien, der jahrelang Vorsitzender des dortigen Partnerschaftskomitees war, und Lucie Claude, die 1994 als Wäscherprinzessin in Beuel regierte, waren am Freitag Teil der Trauergesellschaft. Beide waren enge Freunde von Lennarz. Andrée Bastien hat einen Beutel mit Erde aus ihrem Garten in Mirecourt in den Sarg gelegt. Das hatte der Beueler 2020 bei der Beerdigung von Jean-Marie Bastien auch getan. Diese beiden Männer standen sinnbildlich für die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland. Ihre Bemühungen, das Feindbild zu überwinden, hatten sie zu engen Freunden werden lassen.

Zeitgleich mit der Beerdigung in Schwarzrheindorf hat am Freitag im Innenhof des Mirecourter Rathauses eine Gedenkfeier mit Kranzniederlegung vor der deutschen Flagge stattgefunden. An diesem Samstag wäre Lennarz 86 Jahre alt geworden.

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