Panne bei der Deutschen Bahn Lokführer von Intercity vergisst Halt in Beuel

Beuel · Die Verwunderung im Zug und am Bahnsteig war groß: Der Lokführer des IC 2311 hat am Montagnachmitag vergessen, seinen Zug im Beueler Bahnhof nach Plan zu halten. Die Fahrgäste mussten weiter bis nach Koblenz fahren.

 Am Montagnachmittag hat der Fahrer des Intercitys 2311 versehentlich den Halt im Bahnhof Beuel verpasst. (Symbolfoto)

Am Montagnachmittag hat der Fahrer des Intercitys 2311 versehentlich den Halt im Bahnhof Beuel verpasst. (Symbolfoto)

Foto: Nicolas Ottersbach

Stephan Eder pendelt seit mehr als 20 Jahren zwischen Bonn und Düsseldorf, doch das was er am späten Montagnachmittag mit der Deutschen Bahn erlebt hat, war für ihn eine Premiere: Mit dem Intercity 2311 wollte Eder aus der Landeshauptstadt wieder zurück in die Bundesstadt fahren. Aufgrund einer Baustelle hält der Zug derzeit gegen 17.15 Uhr im Beueler Bahnhof und nicht im Bonner Hauptbahnhof. In der Regel habe der Zug aber immer ein paar Minuten Verspätung. Am Montag fuhr der Zug allerdings ohne Halt durch Beuel.

„Der Zug ist langsam in den Bahnhof reingefahren und dann wieder langsam rausgefahren“, so Eder. Die Verwunderung sei im Zug sehr groß gewesen. Auch am Bahnsteig waren die Fahrgäste verwundert. Ein Twitter-Nutzer wandte sich am Montagabend über diesen Nachrichtendienst an die Bahn und schrieb: „Der Zug fuhr nach Ankündigung der Einfahrt an mir und etwa 50 anderen Fahrgästen vorbei und hielt dann knapp außer Reichweite“. Kurz danach sei der IC weitergefahren. Am Bahnsteig habe es dann die Durchsage über Lautsprecher „IC 2311 fällt aufgrund von Verzögerungen im Fahrplan aus“ gegeben.

Laut Eder habe sich auch der Zugleiter im Intercity etwas überrascht gezeigt, warum sein Lokführer nicht angehalten hat. Über eine Lautsprecherdurchsage habe er sich auch im Namen des Lokführers entschuldigt und angekündigt, dass der Zug außerplanmäßig in Linz halten werde, damit alle Fahrgäste, die in Bonn aussteigen wollten, dann zurückfahren könnten. Dafür sollten die Fahrgäste der letzten vier Waggons in den vorderen Bereich des Zuges kommen, weil es am Bahnsteig in Linz keine Aussteigemöglichkeit für die letzten Waggons gegeben hätte. Die Fahrdienstleitung hätte das aber nicht zugelassen und angeordnet, dass der Zug bis nach Koblenz durchfahren soll. Der Zugleiter habe dann angekündigt, dass sich die Fahrgäste aufgrund der Verspätung seitens der Bahn entschädigen lassen können. Eder habe schließlich in Koblenz einen Regionalexpress genommen und sei dann gegen 19.15 Uhr im Bonner Hauptbahnhof angekommen – rund zwei Stunden später, als geplant.

Eine Bahnsprecherin konnte gegenüber dem GA den Sachverhalt nach einem Gespräch mit der Zugcrew bestätigen. „Es tut uns sehr leid, der Lokführer ist versehentlich durchgefahren. Er hatte den Halt in Bonn-Beuel nicht mehr im Blick gehabt. Wir können uns bei unseren Fahrgästen nur entschuldigen“, erklärte sie am Dienstagvormittag. Im internen System sei die Durchfahrt nicht vermerkt gewesen.

Nach ihren Angaben hätte der Zug daraufhin auch noch mit einer Stellwerkstörung hinter Koblenz zu kämpfen gehabt. „Der Zug kam dann mit rund 40 Minuten Verspätung an seinem Zielbahnhof in Stuttgart an“, so die Sprecherin.

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