Neue Regelung in Beuel Das halten Anwohner von Tempo 30 auf der Siegburger Straße

Beuel · Seit Kurzem gilt auf einem Abschnitt der Siegburger Straße in Beuel Tempo 30. Sie ist eine von mehreren Straßen im Stadtgebiet, in denen die Stadt die Menschen vor Lärm schützen will. Was sagen die Anwohner?

 Auf einem knapp 400 Meter langen Abschnitt der Siegburger Straße gilt seit Kurzem Tempo 30.

Auf einem knapp 400 Meter langen Abschnitt der Siegburger Straße gilt seit Kurzem Tempo 30.

Foto: dennis scherer

Worum es hier geht, steht unten drunter: Seit ein paar Wochen hängt das Schild Tempo 30 an der Siegburger Straße etwa in Höhe von Pützchens Chaussee, darunter der Zusatz „Lärmschutz“. Die neue Geschwindigkeitsbegrenzung gilt für knapp 400 Meter und endet an der Straße „Am Langen Graben“ in der Nähe der Autobahn 59.

Dass es so kommen würde, hatte die Stadt in einer Pressemitteilung Ende März angekündigt. Darin heißt es: „Die Stadt Bonn wird auf fünf weiteren Straßenabschnitten aus Lärmschutzgründen Tempo 30 einführen.“ Dabei wähle die Stadt vor allem Strecken aus, an denen die Belastung Werte von 70 Dezibel am Tag und 60 in der Nacht überschreite. Außerdem berücksichtige sie bei der Auswahl, dass möglichst viele Menschen von einer Temporeduzierung profitieren.

In allen vier Stadtbezirken hat die Verwaltung Straßen ausgewählt. In Bonn die Kölnstraße zwischen Kaiser-Karl-Ring und Oxfordstraße sowie die Reuterstraße zwischen Bonner Talweg und Oskar-Walzel-Straße, in Bad Godesberg die Straßen Aennchenplatz und Burgstraße bis Quellenstraße und in Hardtberg die Rochusstraße/Am Burgweiher zwischen Helmholztstraße und Im Mühlenfeld.

Schilder sorgen für Irritation

Dass plötzlich die Schilder auftauchten, hatte in den sozialen Medien für Irritationen gesorgt. Das Presseamt teilt dazu schriftlich mit: „Nach der Ankündigung Ende März werden die genannten Abschnitte nun nach und nach beschildert. Eine gesonderte Ankündigung für die einzelnen Abschnitte gab beziehungsweise gibt es nicht.“

Weiter heißt es in der E-Mail, neben Beuel gelte bereits in Bad Godesberg Tempo 30. In der Woche nach Ostern sollen auch die Schilder in der Rochusstraße/Am Burgweiher und in der Reuterstraße aufgestellt werden. Die Schilder für die Kölnstraße seien noch nicht geliefert worden.

Und was halten die Anwohner von der Maßnahme? „Es hat sich wenig geändert“, sagt Müslüm Barut, der gerade vor seinem Haus steht. Es sei nicht merklich leiser geworden, viele Leute würden immer noch rasen. Das bestätigt auch seine Frau.

Vor einem anderen Haus lädt gerade ein Lieferant Bio-Lebensmittel aus seinem Lastenrad. Er sei hier öfter mit dem Rad auf der Straße unterwegs. „Tempo 30 ist für mich viel besser“, sagt er. „Es ist gut, wenn die Autos hier langsamer unterwegs sind.“ Das sieht Carlos Torres anders. Er gießt die Blumen vor seinem Haus und sagt: „Wir haben ein Auto und wollen damit zügig fahren.“

Anwohner wünscht sich Geschwindigkeitskontrollen

Auf der anderen Straßenseite wartet gerade ein Anwohner auf den Bus. „Tempo 30, echt?“, fragt er, als der GA wissen will, ob er bemerkt hat, dass hier ein neues Tempolimit gilt. Dann geht er ein paar Meter, um sich das neue Schild anzuschauen und sagt dann: „Ich bin dafür.“ Auch weil viele hier „brettern“ würden.

Das berichtet auch Thomas Münch, der gerade seinen Wagen in seiner Einfahrt geparkt hat. Die neue Regelung sorge dafür, dass es leiser ist. „Viele halten sich aber nicht daran“, sagt er. Gerade nachts seien LKW auf ihrem Weg ins Gewerbegebiet zu schnell unterwegs. „Auch mit 70 Sachen“, sagt Münch.

Er wünscht sich, dass hier öfter geblitzt wird. Und sein Wunsch könnte in Erfüllung gehen. Denn das Presseamt teilt mit: „Die Stadt wird in den neuen 30er-Bereichen nach geeigneten Standorten für Messgeräte suchen und nach einer Eingewöhnungsphase von 14 Tage mit den ersten mobilen Geschwindigkeitskontrollen beginnen.“

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