Ein plötzliches Auftauchen unverkennbarer Geräusche einer Motorsäge, die sich deutlich von dem enervierenden aber bereits zur Gewohnheit gewordenem Tüüt-tüüt rückwärtsfahrender Bagger und Baufahrzeuge unterschied, ließ Klemens Roloff (55) aufschrecken. Der Anwohner des Hangelarer Wegs brauchte nur wenige Meter dem Geräusch nachzugehen, um erschrocken festzustellen, dass die entlang des Mühlenbachs stehenden Bäume, „einer nach dem anderen zu Kleinholz verarbeitet“ wurden. Annemarie Klüser (85), deren Grundstück unmittelbar an den Bachlauf grenzt, beobachtete dagegen die Baumfällungen „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“: Mit der Abholzung ist ihr die Sorge genommen, dass umfallende Bäume bei einem Sturm ihr Haus treffen könnten. „Aber es ist ein Jammer“, sagt sie, dass nun mit der begonnenen Renaturierung des Mühlenbachs auch die Bebauung der riesigen Freifläche für den Wohnpark II eingeleitet sei. Fünf Jahrzehnte habe sie die Fernsicht vom Am Herrengarten aus genießen können, die durch die bevorstehende Bebauung der Freifläche bald zur Vergangenheit gehören wird.