Tages des offenen Denkmals Beueler Bunker lockt neugierige Bürger

BEUEL · Reger Betrieb herrschte am Sonntag im Bunker an der Goetheallee: Wo sonst in den letzten Wochen Bauarbeiter am Werk waren, nutzten nun interessierte Bürger im Rahmen des "Tages des offenen Denkmals" die Möglichkeit, einen Blick in den Hochbunker zu werfen.

Bis Ende des Jahres sollen in dem historischen Gebäude fünf Mietwohnungen entstehen (der GA berichtete). Die Schnelle der Bauarbeiten überraschte viele der Besucher, Bauherr Andreas Frey hatte jedoch eine passende Erklärung parat: "Hier ist halt kein öffentlicher Auftraggeber am Werk", scherzte er.

Für die Anwohner der Umgebung bildeten die Führungen die einmalige Chance, einen Blick in das Gebäude, an dem sie sonst täglich vorbeifahren, zu werfen. Der Tenor war dabei einhellig: Sehr interessant und spannend sei es zu sehen, wie der alte Bunker nun eine neue Funktion erhält und kein "totes Baudenkmal" bleibe. "Allerdings bin ich froh, dass die Auflagen so streng sind, und so der historische Charakter erhalten bleibt", meinte eine Besucherin. Allerhand Fragen musste Frey den mehreren hundert Neugierigen, die über den Tag verteilt das Gebäude betrachteten, beantworten. Die wohl am häufigsten gestellte Frage dabei: Wie kommt in den Bunker genügend Licht? "Dafür werden die Fensterfronten schon sorgen", so Frey.

Der einzig negative Aspekt, den die Anwohner einbrachten, war der anhaltende Baulärm. Hierfür entschuldigte Frey sich sogleich, die Lautstärke der Bauarbeiten im Inneren hätten ihn auch negativ überrascht.

Es mag verwundern, dass sogar Menschen, die die eigentliche Funktion des Bunkers während der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg noch selber zu spüren bekommen haben, dem Projekt offen gegenüberstehen. "Dieser Umbau ist sicher die sinnvollste Option für den Bunker", findet Helga Hochreuter. Die Beuelerin erlebte die Tage, in denen mehrere Tausend Menschen Zuflucht hinter den zwei Meter dicken Mauern suchten, als Kind hautnah mit und machte sich mit ihrem Mann Knut nun ein Bild von der Neugestaltung des Bunkers.

Eine andere Generation, aber die gleiche Meinung: Auch Alexandra Beecker und ihr Freund Benjamin Jakob finden den Umbau dieses markanten Bauwerks "wahnsinnig spannend". Allerdings seien die Wohnungen ihnen zum jetzigen Zeitpunkt noch zu dunkel. Es sei bestimmt interessant, Ende des Jahres mal die fertigen Wohnungen zu sehen, so die beiden. aro

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