Traditionsunternehmen Olivotti Beueler "Eis-Dynastie" in dritter Generation

Beuel · Anfang Februar hat das Beueler Traditionsunternehmen Olivotti die Winterpause beendet und sein Eiscafé geöffnet. Mittlerweile wird das Geschäft in dritter Generation geführt.

 Auch wenn es draußen sehr kalt ist: „Eis geht immer“, versichern Paolo Cilea und Kim Schwarz.

Auch wenn es draußen sehr kalt ist: „Eis geht immer“, versichern Paolo Cilea und Kim Schwarz.

Foto: Benjamin Westhoff

Eine neue Eiszeit hat Beuel erreicht. Nicht nur mit arktischer Kälte, sondern auch mit himmlischen Genüssen: Erdbeer, Vanille, Haselnuss und Zitrone. „Alles handgemacht und nur aus besten Zutaten“, verspricht Paolo Cilea, Chef im Eiscafé Olivotti in Beuel. Seit Anfang Februar hat er gemeinsam mit Ehefrau Kim Schwarz das typisch italienische Café an der Friedrich-Breuer-Straße nach der Winterpause wieder geöffnet. Und auf diesen Tag haben die Beueler offenbar sehnsüchtig gewartet.

Nicht nur an den eleganten Tischchen im Inneren des typisch italienisch eingerichteten Cafés genießen sie die leckeren Eisbecher, gleich eine ganze Truppe Schulkinder steht mit großen Augen vor der Auslage, um sich die erste Eiswaffel des Jahres zu gönnen. „Wir sind extra eine Busstation früher ausgestiegen, um uns ein Eis zu kaufen“, erzählen Vanessa und Sarah. Für den ersten Genuss in diesem Jahr wählen die Mädchen altbekannte Sorten: Vanessa nimmt Haselnuss, Freundin Sarah Stracciatella.

Bereits in dritter Generation betreibt Familie Schwarz das Geschäft. Ursprünglich befand sich in dem Haus ein Fischgeschäft, bis die Eheleute Emo und Herta Olivotti dort im April 1967 ein Eiscafé eröffneten. Emo Olivotti stammte aus Pieve di Cadore bei Cortina d'Ampezzo, aus dem berühmten Tal der italienischen Eismacher. Nachdem Sandro Zandanel den Betrieb von ihnen übernommen hatte, arbeiteten die heutigen Inhaber Kim und Paolo Schwarz seit 1998 mit im Geschäft, das sie vor drei Jahren schließlich komplett übernommen haben.

Rund 30 verschiedene Sorten bietet die Familie mit ihren freundlichen Mitarbeitern an, darunter natürlich auch vegan hergestellte. Und nicht nur das. „Wir haben für jeden etwas im Angebot. Lactosefrei, ohne Gluten und Waffeln ohne Ei. Wir haben uns auf die Wünsche unserer Kunden eingestellt“, sagt Paolo. Das Experimentieren an der Eismaschine macht ihm besonders viel Spaß. Ingwer-Mango, Birne-Rotwein und Lakritzeis wird er in diesem Sommer zusätzlich produzieren.

Gute Zutaten und Exzellente Gewürze sind Voraussetzung

Wenn es so richtig heiß ist, dann sind die Sorten Limette-Holunder-Minze und Grapefruit-Prosecco die absoluten Renner. Mit der neuen Sorte „Minion“ hat Familie Schwarz nicht nur den Geschmack der jungen Kundschaft getroffen. „Dafür kombiniere ich Banane mit Zartbitterschokolade. Das schmeckt auch Erwachsenen gut“, freut sich Paolo über seinen Erfolg. Er selbst hat ebenfalls einen Favoriten. „Im letzten Herbst haben wir erstmals die Sorte Lebkuchen hergestellt. Die schmeckt wirklich einmalig“, schwärmt der 44-Jährige.

„Um ein gutes Eis zu machen, braucht man gute Zutaten und exzellente Gewürze. Wir haben lange gesucht, bis wir einen Gewürzhändler gefunden hatten, der die typischen Lebkuchenaromen in der Qualität anbietet, die wir verlangen.“

Aber auch im Hause Schwarz gibt es ganz verschiedene Geschmäcker, wenn's ums Eis geht. Obwohl von den Kunden geliebt, verdreht Ehefrau Kim immer noch die Augen, wenn sie an das Tomate-Basilikum-Eis denkt, das ihr Mann im vergangenen Jahr kreiert hat. „Aber die Kunden haben es geliebt“, muss sie gestehen.

Bis Mitte Oktober ist das Eiscafé Olivotti geöffnet. Und sobald es draußen wieder kälter wird, werden neben Espresso, Cappuccino und Eisbechern auch heiße Waffeln serviert. Mit Sohn Sydney, sechs Jahre alt, wächst bereits die nächste Generation der „Eis-Dynastie“ heran. Ob er den Betrieb einmal übernehmen wird, das wissen die Eltern natürlich nicht. Derzeit profiliert sich Sydney als „Geschmackstester“, der sich gerne durch die verschiedenen Sorten schleckt. Aber: „Erdbeer ist aktuell sein absoluter Favorit“, beobachten die Eltern ihren Nachwuchs.

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