Treffen in Beuel-Mitte Beueler Initiative gegen Fremdenhass lädt zum "Café International"

BEUEL · Zum Treffen, Kennenlernen und Unterhalten trafen sich am Samstagnachmittag viele Frauen mit ihren Kindern im "Café International" bei Kaffee und Kuchen. Einlader und Organisator ist die Beueler Initiative gegen Fremdenhass. Die Kinder konnten spielen und basteln.

 "Café International" in der Neustraße: Bei Kaffee und Kuchen gibt es genügend Zeit und Gelegenheit, sich zu unterhalten und einen geselligen Nachmittag zu verbringen.

"Café International" in der Neustraße: Bei Kaffee und Kuchen gibt es genügend Zeit und Gelegenheit, sich zu unterhalten und einen geselligen Nachmittag zu verbringen.

Foto: Max Malsch

"Man lernt Leute aus verschiedenen Ländern kennen", sagte eine Abiturientin aus Marokko. Sie besuchte mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern die Veranstaltung. Es herrschte eine offene und entspannte Atmosphäre an den Tischen. Die Beueler Initiative gegen Fremdenhass gibt es seit 1992.

Das in unregelmäßigen Abständen veranstaltete Treffen "Café International", das in den Räumen der evangelischen Kirchengemeinde Beuel-Mitte in der Neustraße stattfindet, gibt es seit 1987. "Ende der 80er und in den frühen 90er Jahren hatten wir hier mehr Flüchtlinge zu Gast - Schwarzafrikaner und Bosnier. Heute kommen eher Migranten aus Syrien und Marokko. Die Familien sind zum Teil arm, aber keine Flüchtlinge mehr in dem Sinne", sagte Mitorganisatorin Monika Bühler, Lehrerin an der Paul-Gerhardt-Schule.

Diana Dinh, studierte Soziologin und Mutter dreier Kinder, kam als Achtjährige auf einem Schiff aus Vietnam. "Ich gehörte zu den Boat-People", sagte sie. Ausländerfeindlichkeit hat sie nicht erlebt. Über Stationen in Ostfriesland, Oldenburg und Krefeld ist sie damals schließlich in Beuel gelandet.

Zwei befreundete Frauen, 40 und 45 Jahre alt und aus Nordmarokko stammend, saßen an einem Nebentisch. Sie sprechen fließend Deutsch und leben seit rund 20 Jahren in Beuel. Die eine ist Hausfrau, die andere Stationshelferin in einem Krankenhaus. "Rassismus haben wir noch nie erlebt. Ich bin zufrieden, auch wenn diese Welt nicht perfekt ist", meinte eine. "Die Migrantinnen, die zu uns kommen, sind sehr selbstständig", sagte Bühler. "Es sind allerdings dennoch viele darunter, die nicht lesen und schreiben können und es oft auch nicht lernen wollen."

"Uns fehlt hier in Beuel eigentlich eine offene Begegnungsstätte für alle Beueler", bemerkte Susanne Rohde von der Beueler Initiative gegen Fremdenhass. "Unsere Initiative ist ganz sicher notwendig. An der Einstellung und Bereitschaft der unterschiedlichen Kulturen, aufeinander zuzugehen und miteinander hier zu leben, muss täglich gearbeitet werden. Jeder sollte sich fragen: Wie begegne ich dem anderen?"

Café International

Das Café International findet am 25. Mai, 29. Juni, 21. September, 5. Oktober und 23. November statt. Die Initiative gegen Fremdenhass trifft einmal im Monat. Infos: Susanne Rohde, Telefon 0228/461316.

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