Workshop im Rathaus Beueler kritisieren Zustand ihrer Sportstätten

BEUEL · Im Beuler Rathaus informierten Professor Robin Kähler und Finja Rohkohl über Ergebnisse aus einer Befragung der Bürger zu den Sportstätten im Stadtbezirk. Der Verwaltung wurde einiges an Hausaufgaben mit auf den Weg gegeben.

Man habe mit den Ergebnissen nun viel zu tun, prognostizierte Professor Robin S. Kähler den Verantwortlichen der Stadt, in deren Auftrag er die Ist-Situation der Beueler Sportstätten analysiert hatte. Gemeinsam mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Finja Rohkohl vom Institut für Sportwissenschaft in Kiel führte er am Donnerstagabend die Erkenntnisse aus, die die Wissenschaftler in den vergangenen Monaten gesammelt hatten.

Die Stadt hatte interessierte Bürger zu einem Workshop zur Sportentwicklung in Beuel in den großen Sitzungssaal des Rathauses eingeladen und rund 40 Teilnehmer waren trotz des „sitzungsfeindlichen“ Wetters erschienen: Unter ihnen waren viele Mitglieder oder Funktionäre der lokalen Vereine, wie zum Beispiel Wolfgang Neußer. Der Schriftführer des Bürgervereins Schwarzrheindorf hat die Zukunft der Turnhalle seines Ortsteils im Fokus, will sich aber auch über die Gesamtentwicklung in Bonns rechtsrheinischem Stadtbezirk informieren. „Generell glaube ich, dass die Sportsituation hier schon angespannt ist, weil es viele Vereine mit vielen Aktivitäten gibt“, so der Familienvater. Schulschwimmen sei genauso wie Fußball oder Handball ein wichtiges Thema, meinte er und sprach die geschlossene Beueler Bütt, das Stadion und die Halle in der Ringstraße explizit an.

Rund eine Stunde lang hatten Kähler und Rohkohl zuvor die von ihnen evaluierte Situation vor Ort im Rahmen einer Präsentation dargestellt: Das Sportverhalten und die Situation der Sportstätten, - anlagen, -räume und Bäder skizzierten die beiden Wissenschaftler detail- und kenntnisreich. Insgesamt waren 5000 Haushalte in ganz Bonn angeschrieben worden, 1020 davon in Beuel. Die Rücklaufquote lag mit 23,6 Prozent leicht unter der der Gesamtstadt (25,5 Prozent), sei aber trotzdem sehr gut, so Rohkohl. Man verfolge nämlich grundsätzlich immer einen eher pessimistischen Ansatz und alles über 17 Prozent sei durchaus zufriedenstellend. Auch der Rücklauf aus Schulen und Sportvereinen sei mit 58 beziehungsweise 36 Prozent sehr gut: Bei den Vereinen hätten zum Beispiel hauptsächlich die Größeren eine Rückmeldung gegeben, weshalb die Antworten rund 70 bis 80 Prozent aller im Verein aktiven Sportler repräsentierten.

Im Anschluss an die Präsentation ging es dann zur Diskussion an die Flipcharts im hinteren Bereich des Saals, auf denen die Fachleute zuvor die Ergebnisse der Befragung von Sportvereinen, Schulen und der Gesamtbevölkerung notiert hatten. Für alle drei Gruppen waren jeweils die Wünsche und die aus ihrer Sicht drängendsten Probleme dargestellt. Die Anwesenden hatten daraufhin Gelegenheit mit farbigen Aufklebern diejenigen Punkte zu markieren, die sie für besonders wichtig hielten. Nach einigen Minuten zeigte sich, dass Neußer mit seiner persönlichen Einschätzung recht nahe an der Sicht der meisten Anwesenden lag: Sanierungsstau, mangelhafte Kommunikationswege zwischen Verwaltung, Hausmeistern und Schulen wurden genauso moniert wie mangelhafte Lagermöglichkeiten für Sportgeräte. Dazu kam der Wunsch nach Förderung alternativer Sportarten sowie der Verbesserung des Radwegenetzes.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort