Unterstützung für Kinderkrankenhaus Beueler Physiotherapeutin hilft in Nigeria

Beuel · Physiotherapeutin Karin Hünteler aus Beuel und die Asklepios-Kinderklinik in Sankt Augustin haben erneut ein Kinder- und Gemeindekrankenhaus in Nigeria unterstützt. Diesmal gab es medizinische Geräte, Intensivpflegebetten und einen Lkw.

 Karin Hünteler (l.) prüft als gelernte Physiotherapeutin die Beweglichkeit des Armes des Jungen im nigerianischen Krankenhaus.

Karin Hünteler (l.) prüft als gelernte Physiotherapeutin die Beweglichkeit des Armes des Jungen im nigerianischen Krankenhaus.

Foto: Privat

„Imela“ hieß es nun wieder in Umuowa im südöstlichen Nigeria. Imela ist einer der Dialekte, die in diesem Land gesprochen werden, und heißt auf Deutsch „Danke“. Pfarrer Sergius Duru, Initiator und Präsident des St. Mary’s Children & Community Hospital, bedankte sich zusammen mit allen Vertretern des Krankenhauses nicht nur für einen Lkw, sondern insbesondere für das, was darin geladen war: medizinisches Gerät, Intensivpflegebetten sowie zahlreiche Babyholzbettchen.

Zu verdanken hat das Krankenhaus dieses Geschenk Karin Hünteler aus Beuel, die als Physiotherapeutin tätig ist, und der Asklepios-Kinderklinik in Sankt Augustin. Hünteler ist Mitglied im Förderverein Uzondu. Dieser unterstützt die nigerianische Klinik. Uzondu bedeutet „Weg zum Leben“.

Da Hünteler bereits dreimal in Umuowa war, weiß sie, was dort benötigt wird. Als der Förderverein mal wieder eine Anfrage an Kliniken geschickt hatte, um Material für das nigerianische Krankenhaus zu erhalten, boten Uwe Jansen und Klaus Schmolling, Geschäftsführer der Asklepios-Klinik, ihre Mithilfe an. Mithilfe von Fachkräften sichteten und prüften sie geeignetes Material. Neben mehreren Intensivbetten stellten sie einen Inkubator für die Pflege von Früh- und Neugeborenen sowie zahlreiche Babyholzbettchen zur Verfügung.

 Das erste nigerianische Baby schläft in einem der Kinderbettchen aus Sankt Augustin.

Das erste nigerianische Baby schläft in einem der Kinderbettchen aus Sankt Augustin.

Foto: Privat

Zu den medizinischen Geräten gehört auch ein Inkubator

„Bereits im Juli wurde ein Lkw an der Asklepios-Klinik beladen“, berichtet Hünteler. Den Lkw, der dann nach Antwerpen zur Verschiffung fuhr, hatte der Förderverein beschafft. Er wird in Nigeria bleiben. Im November kam dieser in Lagos, der größten Stadt Nigerias, an. Die Einfuhr sei kein Problem gewesen, so Hünteler, weil der Förderverein eine nigerianische Spedition beauftragt hatte. „In der neugebauten Intensivstation im St. Mary’s Hospital können nun die gespendeten Intensivbetten, der Inkubator und verschiedene andere medizinische Geräte direkt vor Ort sehr gut eingesetzt werden“, sagt sie.

 Im Juli ist der Lkw an der Asklepios-Kinderklinik in Sankt Augustin beladen worden.

Im Juli ist der Lkw an der Asklepios-Kinderklinik in Sankt Augustin beladen worden.

Foto: Privat

Das St. Mary’s Children Hospital und Community besteht seit 2001 und ist das einzige Kinder- und Gemeindekrankenhaus in dieser Gegend. Es sei über viele Jahre größer geworden und arbeite weitestgehend eigenfinanziert. Sergius Duru war 2016 im Seelsorgebereich zwischen Rhein und Ennert Aushilfspriester. In dieser Zeit war die physiotherapeutische Abteilung in seinem Krankenhaus eröffnet worden – das war zugleich Anlass für die Physiotherapeutin Hünteler, sich darüber mit ihm auszutauschen. Und: „Dieses Projekt vor Ort wollte ich mir anschauen“, sagt sie heute. Ein paar Wochen später war sie auf eigene Kosten in Nigeria, ein Jahr später zum zweiten und 2019 zum dritten Mal.

„Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, das ist mein Ziel“, sagt sie. „Aber ich arbeite auch im medizinischen Alltag mit, wenn Not am Mann ist. Es gibt große Armut, viele Unfallpatienten und viele zu früh geborene Kinder sowie alte Menschen, die unter hygienischen Umständen zielgerichtet medizinisch versorgt werden müssen“. In diesem Jahr, so viel steht für sie schon fest, will Hünteler wieder nach Nigeria fliegen.

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