Digitalisierung der Trefferanlage Beueler Verein modernisiert seinen Schießstand

Bonn · Moderne Technik hat bei den Sportschützen in Beuel Einzug gehalten. Die Trefferanlage funktioniert jetzt komplett digital. Für Zuschauer von Wettbewerben bringt das einen entscheidenden Vorteil mit sich.

 Peter Hennes (li.) und Ingo Schmidt am neuen, elektronischen Schießstand.

Peter Hennes (li.) und Ingo Schmidt am neuen, elektronischen Schießstand.

Foto: Rainer Schmidt

Mit moderner Technik ausgestattet ist jetzt der Schießstand der Sportschützen Beuel in Limperich. Hier geht nichts mehr ohne Hightech und Computer. Da kommen keine Schießkarten an Seilen zurück, wenn ein Schütze geschossen hat, Digitalisierung hat Einzug gehalten. Das Resultat sieht jeder Schütze sofort auf einem Tablet-Computer an seinem Schießplatz. „Wir sind jetzt State of the art, was die Technik anbelangt“, sagt Geschäftsführer Ingo Schmidt. Doch nicht nur an die Schützen wurde bei dieser neuen Technik gedacht, sondern auch an die Zuschauer, die sich im Foyer der Anlage aufhalten. Sie können auf einem großen Bildschirm die Schießergebnisse mitverfolgen. So bekommt jeder Interessent direkt mit, wie es bei einem Schießwettkampf steht und muss nicht mehr warten, bis jede einzelne Karte ausgewertet wurde.

„Wir konnten mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen unsere Anlage modernisieren“, berichtet Schmidt. „Aus dem Förderprogramm ‚Moderne Sportstätten‘ haben wir rund 100.000 Euro erhalten.“ Dieses Programm zielt konkret auf die Modernisierung und Sanierung von Sportstätten, die sich im Eigentum von Sportvereinen oder -verbänden befinden beziehungsweise gepachtet oder langfristig gemietet sind. So hat der Verein ein neues Dach auf einen Teil des Schießstandes bekommen, eine neue Heizung wurde eingebaut und eben die elektronische Trefferanlage installiert. „Aus unseren Rücklagen, die wir natürlich für Renovierung und Erneuerung gebildet hatten, hätten wir das nicht so schnell realisieren können“, gesteht Schmidt. Während die Dacharbeiten fremd vergeben wurden, wurde die Heizung von einem der 200 Mitglieder erneuert. Schmidt: „In rund 500 geleisteten Arbeitsstunden haben wir unter Federführung von Peter Hennes die neue elektronische, lasergestützte Anlage montiert und dabei mehrere 100 Meter Kabel verlegt. Es war sehr beeindruckend, wie die Mannschaft trotz Corona funktioniert hat.“

Verein nutzt Zeit während des Lockdowns

Während des Lockdowns durfte der Verein seinen Sport nicht ausüben. Diese Zeit wurde genutzt, um entsprechend der jeweils geltenden Hygienevorschriften viel Eigenleistung in die Erneuerung der Anlage zu stecken. Was dabei möglich ist und was nicht beziehungsweise was der Verein in dieser Zeit machen durfte, das wurde immer mit dem Sport- und Bäderamt der Bundesstadt abgesprochen.

Der Verein Sportschützen Beuel wurde im Jahr 1965 gegründet. Keimzelle waren ehemalige Mitglieder der örtlichen historischen St. Hubertusschützengesellschaft Beuel Limperich von 1927. Die damals noch selbständige Stadt Beuel veranlasste, dass beide Vereine ihre eigentlich an verschiedenen Standorten geplanten neuen Schießstände auf einem städtischen Gelände im Steinbruchweg in Beuel gemeinsam errichteten. Während die Sportschützen weiter wuchsen, sank der Mitgliederbestand von St. Hubertus Limperich stetig. Mitte 2005 löste sich dann der Verein auf. Den Anteil an der Schießsportanlage und die Mitglieder wurden von den Sportschützen Beuel übernommen. Heute sind sie einer von drei Vereinen in Bonn, die sich ausschließlich dem Schießsport verschrieben haben.

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