Filmpremiere in Beuel Beuels erster Bürgermeister wieder zum Leben erweckt

Beuel · Der Denkmal- und Geschichtsvereins Bonn-Rechtsrheinisch hat sich gemeinsam mit Filmemacher Georg Divossen an das Projekt „Stroof goes digital“ heran gewagt.

Stellen die Filme vor: (von links) Lothar Schwarzer, Georg Divossen und Carl Jakob Bachem.

Stellen die Filme vor: (von links) Lothar Schwarzer, Georg Divossen und Carl Jakob Bachem.

Foto: Max Malsch

„Wir haben die Figur Stroof mit unserem Filmprojekt erstmals zum Leben erweckt“, erklärte Filmemacher Georg Divossen freudig. Bei der feierlichen Filmpremiere im Beueler Rathaus präsentierte der Denkmal- und Geschichtsverein Bonn Rechtsrheinisch am Montagabend sein umfangreiches Internet-Filmprojekt rund um das Bürgermeister-Stroof-Haus und das Mehlemsche Haus.

In den insgesamt zwölf Kurzfilmen des Beueler Filmemacher Georg Divossen geht es um die Entstehungsgeschichte, die baulichen Veränderungen und die Restaurierung und Rettung der beiden Bauwerke aus der Barockzeit. Die Videos sollen in Zukunft die Führungen durch die beiden Beueler Denkmäler visuell ergänzen, da sie den Besuchern die Veränderungen der Bauwerke erstmals in Bildern näherbringen.

Auch auf der neuen Internetseite des Vereins sind die Kurzfilme bald zu sehen, denn sie sollen die Leute neugierig auf einen Besuch der Denkmäler machen. „Wir wollen die Menschen für Geschichte interessieren und müssen aber auch gleichzeitig mit der Zeit gehen“, sagte Carl J. Bachem, Vorstandsvorsitzender des Denkmal- und Geschichtsvereins Bonn.

Kurzfilme über das Bürgermeister-Stroof-Haus

Vor zwei Jahren habe er die Idee für das Filmprojekt „Stroof goes digital“ gehabt und schließlich mit Georg Divossen einen Filmemacher gefunden, der mit Herz dabei sei, Spaß an der Thematik habe und über das nötige Fachwissen verfüge. „Wir haben uns durch einige historische Texte gequält, um ein gutes Drehbuch schreiben zu können und dann viel experimentiert“, sagte Divossen. Erstmals habe er die Figur des Bürgermeister Stroof in einem Film zum Leben erweckt. Außerdem zeige er in seinen Videos viele zusätzliche Bilder und Grafiken, die die Besucher der Denkmäler sonst nicht sehen würden.

So erfahren die Zuschauer in den elf Kurzfilmen rund um das Bürgermeister-Stroof-Haus alles über das historische Bauwerk und darüber hinaus auch Details aus dem Familien- und Arbeitsleben des ersten Beueler Bürgermeisters vor 200 Jahren. Der damalige Amtsträger Leonhard Stroof, gespielt vom Bonner Schauspieler Lothar Schwarzer, führt nämlich persönlich durch sein Amts- und Wohnhaus in Vilich. „Die lockere, leicht überdrehte Art unserer Hauptfigur sollte dem Ganzen das Trockene nehmen“, sagte Filmemacher Divossen. So erfahren die Zuschauer von dem rheinischen Landbürgermeister unter anderem, dass er durch seine erste Heirat erst in den Besitz des bedeutenden Gebäudes kam und dieses dank der Mittel aus seiner zweiten Heirat umbauen lassen konnte.

Auch die Rettung des Mehlemschen Hauses dokumentierte der Filmemacher in einem 15-minütigen Film, da diese Initiative 1975 zur Gründung des Bonner Denkmal- und Geschichtsvereins führte. „Wir wollen mit den Videos neugierig auf Geschichte machen“, so Bachem. Allein die Zahl der Gäste bei der Filmpremiere zeigte, das Interesse war groß.

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