Magdalena Schmoll aus Küdinghoven Beulerin sammelt Krippen und Figuren aus aller Welt

Küdinghoven · Magdalena Schmoll sammelt Weihnachtskrippen und Figuren aus der ganzen Welt. Im Laufe der Jahre hat sie von jeder Reise etwas Landestypisches für ihre Sammlung mitgebracht.

 Magdalena Schmoll sammelt Krippen und Weihnachtsfiguren

Magdalena Schmoll sammelt Krippen und Weihnachtsfiguren

Foto: Horst Müller

Heiligabend hat für Magdalena Schmoll immer noch einen ganz besonderen Zauber. Auch mit ihren 85 Jahren. „So wie in meiner Kindheit“, strahlt sie vor Vorfreude. „Der 24. Dezember ist der schönste Tag im Jahr. Daran hat sich nichts geändert“, lacht die Küdinghovenerin. Denn erst wenn das Glöckchen klingelt und sich endlich die Tür zum Wohnzimmer öffnet, dann kann auch die Krippe bestaunt werden. Dabei gibt es im Hause Schmoll so viele Figuren, dass eigentlich das ganze Jahr über Weihnachten gefeiert werden könnte. „Ich habe mindestens 200 Figuren und noch einmal etwa 35 verschiedene Krippen und Ställe“, überlegt sie.

Seit Jahrzehnten bringt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Karl-Heinz von jeder Reise etwas Landestypisches für die heimische Sammlung mit – eine Hauskrippe aus der Provence, exotisch gekleidete Könige aus Portugal. Ein ganz besonderer Schatz ist die Weihnachtsszene aus Peru. „Natürlich ohne Ochs' und Esel“, erklärt Magdalena Schmoll. Dafür liegt ein Lama neben der Krippe, Maria und Josef tragen typisch südamerikanische Strickmützen der Andenregion. Besonders stolz ist sie auf die Exponate, die sie in Bethlehem gefunden hat. „Die Figuren sind nicht anders als die, die wir auch kennen“, erklärt sie. „Traditionell und schlicht. Aber sie sind aus Olivenholz geschnitzt und eben direkt aus Bethlehem. Das macht sie einzigartig für uns.“

In Zeitungspapier eingewickelt und sicher verpackt in Kartons lagern Figuren und Ställe das ganze Jahr über im Dachgeschoss des Hauses. Aber mit Beginn der Adventszeit kommt Leben in den kleinen Abstellraum. „Dann beginne ich damit, meine Schätze vorsichtig auszupacken. Darauf freue ich mich schon im Sommer. Der Advent ist einfach wunderbar.“

Mittlerweile gibt es im Hause Schmoll auch einige kuriose Arbeiten. So wie die kleine Krippe in einer halben Nussschale. „Dafür braucht man jede Menge Fingerfertigkeit. Ich will gar nicht wissen, wie lange jemand daran gearbeitet hat“, überlegt sie. Oder das Exemplar, das nicht größer ist als ein Zwei-Euro-Stück. Unter einer Palme wurde von einem israelischen Goldschmied aus poliertem Metall die heilige Familie gearbeitet. Von der tiefen Frömmigkeit der Bevölkerung zeugen hingegen die Engel, die sie aus Polen mitgebracht hat. „Die sind in traditioneller Schnitzkunst entstanden“, erklärt sie und zeigt außerdem weitere Figuren aus Polen, die aus Pflanzenfasern entstanden sind.

Schwierige Entscheidungen

Mit Beginn der Weihnachtszeit stehen im Hause Schmoll jedoch auch schwierige Entscheidungen an. Denn dann muss festgelegt werden, welche Krippe unter dem Tannenbaum stehen wird. „Aber es gibt noch weitere im ganzen Haus. Fünf werden es diesmal bestimmt“, überlegt die Küdinghovenerin. Auf Fensterbänken und im Flur platziert Magdalene Schmoll dann wieder die Heilige Familie aus Gips, Stroh, Holz, Ton oder Glas. Warten müssen allerdings noch die drei Könige. „Die dürfen erst am 6. Januar dazukommen“, erklärt sie und fügt lächelnd hinzu. „Vielleicht reisen sie aber auch schon am Abend des 5. Januar an. Mal sehen.“

Eines gibt es in Schmoll-Krippen allerdings nicht: künstliches Licht. „Nein“, sagt die Sammlerin. „Meine Krippen verfügen nicht über Strom, um ein Lagerfeuer, einen Stern oder eine Lampe zum Leuchten zu bringen. Eine Krippe darf nur durch Kerzenlicht erhellt werden. Nur dann geht von ihr diese feierliche Ausstrahlung aus“, erklärt sie. Denn eigentlich brauche man nicht viel, um die Weihnachtsgeschichte festlich und würdevoll darzustellen.

„Es genügt schon, wenn man einen Stall und einige schlichte Figuren hat. Dazu noch etwas Kerzenlicht – fertig“, rät sie und packt erneut ein paar Figuren, diesmal aus Spanien, aus. „Neben meinem Mann sind meine Krippe meine große Liebe“, lacht Magdalena Schmoll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort