„Bikini-Beach“ in Bonn Strandbar in Oberkassel soll bis Mitte März geräumt sein

Oberkassel · Der neue Pächter der Strandbar möchte, dass das Gelände für seinen „Bikini-Beach“ bis Mitte März geräumt ist. Der scheidende Pächter weiß aber nichts davon. Der Bürger Bund will im Zweifel das Gelände räumen lassen.

 Auf dem Strandbar-Gelände stehen noch die Thekenteile und ein Container. In den nächsten Tagen soll alles wegkommen.

Auf dem Strandbar-Gelände stehen noch die Thekenteile und ein Container. In den nächsten Tagen soll alles wegkommen.

Foto: Benjamin Westhoff

Der scheidende Betreiber der Oberkasseler Strandbar weiß von keinem genauen Datum, wann er das Gelände hätte räumen sollen. Die Stabübergabe an den neuen Pächter am 1. März sei kein mit ihm festgelegter Termin und auch nicht Teil der Ausschreibung gewesen, teilt Oliver Klemp mit. Auf Sand und Wiese stehen von ihm noch ein Seecontainer, die Bretter der Theke und weitere Teile der Barausstattung.

Während einige Beueler Kommunalpolitiker auf „sanften Druck“ bezüglich der Räumung der Oberkasseler Strandbar setzen (der GA berichtete), übt der Bürger Bund Bonn (BBB) Druck auf Klemp aus. Hintergrund ist der Wunsch des neuen Pächters Jörg Grünewald, mit seinem neuen Konzept „Bikini-Beach“ loszulegen. Der braucht dafür freie Bahn. Klemp steht nach eigene Aussage in Kontakt mit dem neuen Pächter, der ihm Teile der Strandbarausstattung habe abkaufen wollen.

Besichtigungstermin geplatzt

Ein Besichtigungstermin am Donnerstag sei aber geplatzt. Er habe nun die Entscheidung getroffen, alles wegzuräumen. Noch am Freitag wollte er ein Unternehmen dafür ansprechen. Bis Mitte März habe Grünewald dann seine Fläche zur Verfügung.

So wie es der BBB vermutet, ging Klemp während des gesamten Vergabeverfahrens noch davon aus, wieder den Zuschlag für die Außengastronomie zu erhalten. Unabhängig von den Verhandlungen mit seinem Nachfolger habe er auch deshalb seine Sachen dort stehengelassen. „Das war mit dem Liegenschaftsamt so abgesprochen“, sagt Klemp. Seit Ende Januar steht nun fest, dass der Düsseldorfer Eventmanager Grünewald nach Bonn kommt.

BBB-Fraktionsvorsitzender Marcel Schmitt will nun, dass die Stadt spätestens Anfang nächster Woche durchgreift und die Möbel auf Kosten Klemps wegschafft. Sollte dies nicht möglich sein, solle sich der Rechnungsprüfungsausschuss mit der Angelegenheit befassen, um mögliche Ungereimtheiten im Vergabeverfahren -- etwa bei den Fristen, zu klären.

„Die Räumung wird rechtlich schwierig sein“, denkt Klemp, da er von keinem Stichtag wisse. Sein Pachtvertrag sei vergangenen Oktober ausgelaufen. Vereinbart sei dann gewesen, dass er bei einer verspäteten Rückgabe monatlich die volle Pacht weiterzahle. Das habe er getan, und „das ist auch völlig in Ordnung gewesen“, so der Unternehmer. Schmitts Vorwurf, er sei von der Verwaltung „unverhältnismäßig protegiert“ worden, lässt der Gastronom auch nicht gelten. Das sehe man am Ende ja daran, dass er in Oberkassel nicht mehr weitermachen dürfe. Er wäre aber gern dortgeblieben, so der 36-Jährige, der auch die alte Hausbar in der Oper betreibt und für die Pausenbewirtung in Oper und Schauspielhaus verantwortlich ist. Menschlich sei er enttäuscht.

Pachtvertrag befinde sich in Prüfung

Grunewald sagte zuletzt, dass er ein freies Grundstück haben wolle und wegen eines neuen Konzepts kein Interesse an der alten Ausstattung habe. Er äußerte sich noch einmal am Freitag: „Der Pachtvertrag befindet sich gerade in der Prüfung. Um hier keine Zeit zu verlieren, haben wir selbstverständlich mit den Vorarbeiten begonnen, sodass wir hier hinsichtlich des Eröffnungstermines keine Zeit verlieren.“ Gemeint ist Rhein in Flammen am 2. Mai. Grünewald plant Loungeflair, Boulebahn und einen überdachten, beheizbaren Bereich. Die Konzession gilt bis 2023, also so lange, bis die Baustelle für die Linie S 13 an der Karl-Duwe-Straße eingerichtet wird. Damit entfällt dann die Zufahrt zum „Bikini Beach“.

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