Kardinal-Fings-Gymnasium organisert Benefizkonzert in Beuel Blasorchester spielt Friedenshymnen

Beuel · Das Symphonische Blasorchester des Kardinal-Frings-Gymnasiums spielte unter Leitung von Andreas Berger ein Benefizkonzert für ukrainische Flüchtlinge auf dem Beueler Rathausvorplatz.

 Das Symphonische Blasorchester spielte am Samstag auf dem Rathausplatz in Beuel.

Das Symphonische Blasorchester spielte am Samstag auf dem Rathausplatz in Beuel.

Foto: Niklas Schröder

Die ukrainische Nationalhymne sowie Werke von Grieg, Händel, Bach und Beethoven schallten am Samstagsvormittag über den Beueler Rathausplatz. Spontan hatte das Symphonische Blasorchester des Kardinal-Frings-Gymnasiums (KFG) ein Konzert für Geflüchtete aus der Ukraine organisiert – rund 80 Schüler, Eltern und Ehemalige spielten mit. Viele Schaulustige, die auf der Friedrich-Breuer-Straße unterwegs waren, versammelten sich schnell vor dem Rathaus zu einer Menschentraube und lauschten den imposanten Friedensklängen.

Kardinal-Fings-Gymnasium organisert Benefizkonzert in Beuel: Blasorchester spielt Friedenshymnen
Foto: Niklas Schröder

Man habe bewusst Musikstücke ausgewählt, die dem Anlass gerecht werden, erklärte Dirigent Andreas Berger nach dem Auftritt. „Wir haben keine Unterhaltungsmusik gespielt, sondern Werke, die mit Frieden zu tun haben.“ Um auch den Zusammenhalt von Europa in Vordergrund zu stellen, ertönte außerdem die Eurovisionshymne.

Kardinal-Fings-Gymnasium organisert Benefizkonzert in Beuel: Blasorchester spielt Friedenshymnen
Foto: Niklas Schröder

Spenden gehen an eine Hilfsaktion

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Foto: Niklas Schröder

Die Idee zu einem Benefizkonzert hatte das Orchester bei einer Probe, erzählte Berger. Seit Jahren engagieren der Dirigent und seine Musiker sich in sozialen Fragen. Eine armenische Schule etwa, wird vom Symphonischen Blasorchester finanziell mitunterstützt. Der Förderverein des KFG machte beim Konzert ebenfalls mit und sammelte auf dem Rathausplatz Spenden unter den Zuschauern. Die Gelder sollen nun in eine Hilfsaktion von Radio Bonn/Rhein-Sieg fließen, das geflüchtete Familien aus der Ukraine unterstützt.

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Foto: Niklas Schröder

Für viele Schüler war ihr Auftritt am Samstag eine Herzensangelegenheit. „Wir sind alle Menschen und sollten für andere einstehen und sie unterstützen. Man kann auch mit kleinen Geldsummen geflüchteten Kindern eine große Freude bereiten“, sagte Franziska Wnuck (15), die sich auch bei einem weiteren Konzert für die Ukraine engagieren möchte. „Wir mussten vor dem Rathaus einfach spielen, damit jeder auf der Straße unsere Musik hört, spendet und sich mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt“, fügte Anton Zumbroich (14) hinzu.

Die beiden Schüler, die seit einigen Jahren in das Horn blasen, freuten sich besonders drüber, dass sie mit dem Orchester die Ukrainische Nationalhymne anstimmen durften. Carolin Sander (14) und Annika Lanzerath (15) spielen seit vier Jahren Trompete. Die Kriegsbilder aus dem Fernsehen haben die Schülerinnen geprägt: „Ich verfolge das, was in der Ukraine passiert im Fernsehen und finde die Bilder schrecklich“, sagte Sander. „Mich trifft das sehr, was da passiert und deshalb finde ich es auch sehr wichtig, heute zu spielen“, sagte Lanzerath.

90 Mitglieder engagieren sich

Das Symphonische Blasorchester wurde 1982 von Andreas Berger gegründet und hat heute etwa 90 Mitglieder. Sie bestehen aus Schülern, Eltern und Ehemaligen – wobei die 12- bis 18-jährigen Schüler, den größten Gruppenanteil ausmachen. Unter den Holzblasinstrumenten sind Klarinetten, Querflöten und Saxophone vertreten. Bei den Blechblasinstrumenten sind es Trompeten, Posaunen, Hörner und Tuben.

Als Hauptsäule der musikalischen Arbeit am KFG vertritt das Orchester die Schule bei über 20 Auftritten im Jahr. Im Laufe der Jahre ging aus ihm die überregional bekannte Band „Querbeat“ hervor. Dem folgten die Brass Bands „Druckluft“, „Knallblech“ und „Lemon Dust“. Alle wurden sie von Berger inspiriert und gefördert.

Für vereinzelte Auftritte kehren, wie zuletzt auch am Samstagvormittag, einige Bandmitglieder und bekannte Berufsmusiker zu ihrer Ausbildungsstätte zurück. Das Symphonische Blasorchester sei das größte Orchester seiner Art in Nordrhein-Westfalen, sagte Berger. Trotz Ruhestands leitet der ehemalige Lehrer sein „Lebenswerk“ noch heute.

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