Gastro-Hotspot in der Corona-Pandemie Am Bonner Bogen gibt es viel Gedränge

Beuel · Der Bonner Bogen ist ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger und Radfahrer. Restaurants, Cafés und mobile Stände versorgen die Besucher mit Speisen und Getränken. Dadurch entstehen Menschenansammlungen, die derzeit eigentlich nicht sein sollen.

 Auf der Wiese unterhalb des Kameha Grand Hotels finden Ausflügler Platz zum Ausruhen und Essen.

Auf der Wiese unterhalb des Kameha Grand Hotels finden Ausflügler Platz zum Ausruhen und Essen.

Foto: Niklas Schröder

Der Bonner Bogen ist ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger und Radfahrer. Restaurants, Cafés und mobile Stände, wie das Kaffeerad, versorgen die Besucher vor Ort mit Speisen und Getränken. Da die Außengastronomie derzeit schließen muss, verlagert sich der Verzerr auf die umliegenden Sitz- und Rasenflächen. Zeitweise wird es zu eng auf den Treppen vor dem Kameha Grand Hotel.

Bei schönem Wetter beobachtet Hotelier Andreas Graeber-Stuch eine stets belebte Flaniermeile: „Der Bonner Bogen ist gerade für Spaziergänger und Fahrradfahrer sehr beliebt, weil wir hier einen schönen Blick auf den Rhein haben.“ Das große Interesse der Bonner an dem Areal in Ramersdorf sei „natürlich sehr schön zu wissen“, so der General Manager vom Kameha. Wegen der Corona-Schutzverordnung bietet das Hotel seinen Gästen derzeit nur einen Mitnahme-Service an. „Wir sind sehr bedacht, dass die Regeln des Hygienegesetzes bei unserem Standverkauf eingehalten werden“, sagt Graeber-Stuch. Dafür seien Hinweisschilder und Wegemarkierungen installiert worden. Unweit vom Standverkauf liegt die Sitztreppe mit Rheinblick. Am vergangenen Wochenende wurde es hier zeitweise voll. Darauf angesprochen, sagt Graeber-Stuch, dass die Treppe eine öffentliche Fläche sei. „Dort vermischen sich unsere Gäste mit denen von der Rohmühle und der L’Osteria.“ Das erkenne man an den Pizzaschachteln und den unterschiedlichen Gläsern, die die Gäste mitführten.

Für Gäste sind Sitzreihen zugewiesen

Die Corona-Schutzverordnung schreibt vor, dass Speisen und Getränke erst 50 Meter vom Verkaufsstand entfernt verzerrt beziehungsweise zu sich genommen werden dürfen. Die für seine Gäste zugewiesenen Sitzreihen seien im „regelkonformen Abstand“ zum Standverkauf, betont Graeber-Stuch. „Der untere Treppenteil ist außer­halb des vorgeschriebenen Radius und für unsere Gäste nutzbar.“ Die Sitzmöglichkeiten seien zudem mit dem Ordnungsamt abgesprochen. „Wir sind auf das Ordnungsamt zugegangen, weil wir großes Interesse daran haben, dass die Regeln eingehalten werden.“ Weiterhin sei man im offenen Austausch mit den städtischen Mitarbeitern, berichtet Graeber-Stuch. Ob aber die Mindestabstände auf den Treppenstufen eingehalten werden würden, möchte der Hotelier nicht beurteilen. „Das ist nicht unsere Aufgabe“, sagt er und verweist auf die Stadt.

Kristina Buchmiller vom Städtischen Presseamt sagt auf Nachfrage, dass der Bonner Bogen bislang kein besonderer Kontrollschwerpunkt gewesen sei. „Das Areal wird aber im Rahmen der regelmäßigen Streifen des rechtsrheinischen Ufers und des rechtsrheinischen Teils des Rheinauenparks mit angefahren.“ Regelmäßig kontrolliert werde außerdem in der Alt- und Innenstadt, an den Rheinufern, Im Hofgarten, Am alten Zoll, in der Poppelsdorfer Allee, im Rheinauenpark und anderen Park- und Grünanlagen sowie auf Schul-, Spiel- und Sportplätzen. Laut Presseamt wurden seit März 2020 insgesamt 5420 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzbestimmungen geschrieben. Dazu wurden 3950 Bußgeldbescheide erlassen. Genaue Einsatzzahlen, die sich nur auf Personenansammlungen beziehen, konnten nicht konkretisiert werden.

Frankenbadplatz ebenso beliebter Treffpunkt

In der Altstadt ist der Frankenbadplatz ein beliebter Treffpunkt für viele Menschen, beobachtet Ragnar Fleischmann. Der Nyx-Betreiber steht regelmäßig vor seinem Stand und achtet darauf, dass seine Gäste die Corona-Regeln einhalten. „Wenn die Sonne scheint, sitzen die Menschen auf Decken und Bänken. Die Sicherheitsabstände können aus Platzgründen nicht immer eingehalten werden“, sagt der Wirt. Dramatisch sei das aber nicht, weil sich die Besucher schon noch „gleichmäßig“ auf der Fläche verteilten. „Ob 1,50 oder 1,20 Meter – der Trend zum Abstand ist klar erkennbar“, sagt Fleischmann. Häufigere Kontrollen durch das Ordnungsamt würden ohnehin keine Auswirkungen auf das Verhalten der Menschen haben. „Wenn das Ordnungsamt kommt, gehen alle ein Stück auseinander, und wenn es wieder fährt, rücken sie wieder zusammen.“

Bußgelder habe der Wirt noch nicht zahlen müssen, sagt er. „Das Ordnungsamt wollte einmal meinen Stand schließen, weil die Mitarbeiter unsere Getränke von denen der Kioske nicht unterscheiden konnten.“ Denn: Auch beim Nyx-Stand gilt der 50-Meter-Radius. „Das Problem ist, dass sich in diesem Bereich viele Altstadtbesucher mit meinen Kunden mischen, die ihr Bier beim Kiosk um die Ecke gekauft haben“, sagt Fleischmann. Entsprechend schwierig sei es dann, den Gästen zu erklären, dass sie weiter gehen müssen. Im Großen und Ganzen hielten sich aber seine Gäste an die Vorgaben.

Öffnung der Außengastronomie

Mit Blick auf die Sommermonate hofft Fleischmann nun auf die Öffnung der Außengastronomie. „Der Vorteil wäre für alle Beteiligten, dass man die Rückverfolgungsdaten der Menschen hätte.“ Auch könnten die Müllansammlungen so wieder reduziert werden. Hinterlassenschaften wie leere Pizzakartons und Einwegbecher seien in den vergangenen Monaten auf dem Frankenbadplatz zum Problem geworden, beobachtet Fleischmann. Demnach müssten die Nyx-Mitarbeiter regelmäßig Pfandflaschen und Müll auf dem Platz einsammeln.

Abfallprobleme gebe es auch am Bonner Bogen, sagt Graeber-Stuch. „Wir haben mit Müllabfällen der Besucher zu kämpfen und sammeln diese regelmäßig ein.“ Außerdem würde bonnorange die Mülleimer regelmäßig leeren, berichtet der Hotelier.

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