Beueler Landwirt aus Leidenschaft Bauer Dopfer vermisst während der Pandemie die Kinder

Vilich-Müldorf · Esel Don Camillo grüßt und teilt sich den „LisaRosaHoff“ mit einem Ziegenlamm, einem Kamerunlamm und vielen Osterküken. Nur die Besucher fehlen Peter Kunze, dem Landwirt aus Leidenschaft und Passion.

 Peter Kunze alias Bauer Dopfer füttert seine Tinkerstute Dolly.

Peter Kunze alias Bauer Dopfer füttert seine Tinkerstute Dolly.

Foto: Rainer Schmidt

„Bauer Dopfer“ bewirtschaftet seit 45 Jahren den „LisaRosaHoff“ in Vilich-Müldorf. „Dopfi“ nennen ihn die „Bottemelchs Pänz“, wie die Kinder in Vilich-Müldorf genannt werden. Er ist bekennender Rheinländer, liebt seinen Heimatort, ist traditionsbewusst sowie natur- und heimatverbunden. Die Rede ist vom Vilich-Müldorfer Urgestein Peter Kunze (76), einem echten Original.

Peter Kunze war als staatlich geprüfter Betriebswirt über 30 Jahre bei Kautex. Doch viel lieber wäre er Landwirt geworden. Deshalb begann er mit seiner Hobbyarbeit als „Bauer Dopfer“ – den Namen hat er aus einem Urlaub im Allgäu mitgebracht. Das Grundstück an der heutigen Bundesgrenzschutzstraße wurde alsbald zum „LisaRosaHoff“. Schnell bekamen die „Bottemelchs Pänz“ spitz, dass es bei Dopfi allerhand Tiere zu sehen und zu betreuen gibt.

Kunze empfing alle Kinder mit offenen Armen, denn er hat ein Herz für Kinder. „Nichts ist so schön, wie Kinder lachen zu hören und ihre strahlenden Augen zu sehen“, sagt er aus Überzeugung. Der „LisaRosaHoff“ wurde Mittelpunkt vieler Kinder – die einen verbrachten einfach ihre Freizeit auf dem Hof, die anderen folgten den zahlreichen Einladungen von Kunze. Ob ein Zicklein geboren wurde, die Geisteraustreibung in der Walpurgisnacht anstand, frischer Apfelsaft gepresst oder einfach nur gesungen wurde: Bauer Dopfer hat die Kinder und ihre Eltern immer an den Ereignissen teilnehmen lassen. Er organisierte auch Zeltlager und hatte jedes Jahr das letzte Fenster beim dörflichen Adventskalender. Sehr beeindruckt hat ihn die Ernennung zum Ehrenmitglied der Traditions-A-Jugend des SV Vilich-Müldorf. „Das ist unser Dank dafür, dass Du uns alle mit Geduld und Einfühlungsvermögen auf einen guten Weg gebracht hast“, lautete die Begründung.

Esel kommt zur Begrüßung angetrabt

Doch seit das Coronavirus sein Unwesen treibt, ist es mit all diesen Aktivitäten vorbei. „Ich kann und darf derzeit nicht einladen“, zeigt sich Peter Kunze sichtlich bedrückt. Doch man weiß in Vilich-Müldorf, dass Bauer Dopfer zumindest jeden Samstag um die Mittagszeit auf dem Hof ist.

Wenn man jetzt das Tor zum Hof öffnet, dann kommt ziemlich flott der siebenjährige Esel „Don Camillo“ zur Begrüßung angetrabt. Am liebsten hätte er etwas zum Futtern, doch eine Streicheleinheit zwischen den großen Ohren tut es auch. Er ist eines der neuen Tiere auf dem Hof und sollte eigentlich als Reittier für Kinder eingesetzt werden. „Störrisch wie ein Esel ist er nur, wenn er in den Stall soll und nicht will“, erzählt Kunze. Außerdem hat die Tinkerstute „Dolly“ hier ein neues Zuhause gefunden. „Esel und Pferd sind Herdentiere, sie brauchen einander“, weiß der Bauer und berichtet gern, wie die Stute den Esel schon mal aus purer Freude über den Hof jagt. Die beiden fühlen sich hier sichtlich wohl.

Zur Zeit sind ein Ziegenlamm, ein Kamerunlamm und viele Osterküken da. Eine weitere Ziege ist dabei Mama zu werden, Geflügeltiere sind dabei zu brüten. „Leider durch die Pandemie ohne Streicheleinheiten von zahlreichen Kindern, die mich besuchen könnten“, bedauert Kunze. Er hofft, dass sich alles bald wieder normalisiert, damit er sein Wissen und seine Erfahrung weiterhin an die Kinder weitergeben kann.

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