Aktion in Beuel Leichtathleten sammeln Müll nach Pützchens Markt ein
Pützchen · Der Leichtathletikverein „Tracksrunner" hat nach Pützchens Markt den Sportplatz der Gesamtschule in Beuel aufgeräumt. Das Anpacken sind die jungen Sportler gewöhnt.
Pützchens Markt ist vorbei. Zurückgeblieben sind nicht nur bunte Erinnerungen an die schönen Tage auf dem Festgelände, sondern auch eine ganze Menge Müll. Leere Flaschen, Loszettelchen und Fast-Food-Verpackungen säumen die Straßen in Pützchen nach dem Fest. Damit alles möglichst schnell wieder wie vor dem Fest aussieht, hat der Beueler Leichtathleten- und Förderverein „Tracksrunner“ am Mittwoch eine große Saubermachaktion organisiert: „Tracksrunner räumt auf“.
Das Aufräumen ist der Verein, der erst im April dieses Jahres von dem ehemaligen ASV-Köln Trainer Musitu Kumuini-Mpemba gegründet wurde, gewöhnt: Für einen sauberen Trainingsplatz sorgen der Gründer und die sportliche Leitung selbst: „Vor jedem Training gehen wir mit dem Laubgebläse über die Laufbahn. Außerdem holen wir Flaschen aus dem Sprunggraben“, so Kumuini-Mpemba. Ein Vereinsmitglied hatte sich in der Vergangenheit an einer Glasscherbe geschnitten, ergänzt die sportliche Leiterin und Trainerin, Marie Eisenbarth.
Nach dem hohen Menschendurchlauf während Pützchens Markt, befürchtete die 29-Jährige ein stärkeres Müllaufkommen als üblich. Somit organisierte der Verein in den vergangenen drei Wochen Greifer, Müllbeutel, Handschuhe und Snacks für die Aufräumaktion. Dabei unterstützten sie unter anderem ein Baumarkt und eine Supermarktkette.
Innerhalb einer Stunde haben dann etwa 15 Sportler die Laufbahn und Sprunggrube an der Beueler Gesamtschule von Zigarettenstummel, Kronkorken und Flaschendeckeln befreit. „Gerade da es ein öffentlicher Platz ist, sollte er von allen ordentlich gehalten werden“, sagt die 18-jährige Sportlerin Chloe aus Köln. Sie hatte an diesem Tag zwar mit mehr Müll gerechnet, findet es dennoch schade, dass eine solche Aktion überhaupt nötig sei.
Sportplatz oft vermüllt
Kumuini-Mpemba sieht den öffentlichen Sportplatz als Chance, Nachwuchs zu generieren: „Die Kinder und Jugendliche können einfach herkommen. So können wir Talente teilweise entdecken“. Die stark begrenzten Räumlichkeiten und die unzureichende Pflege des Platzes lassen nach dem 39-Jährigen jedoch zu wünschen übrig. „Sträucher wachsen auf die Laufbahn. Das kann schnell gefährlich werden.“ Eine Anfrage an die Stadt Bonn, diese zu entfernen, sei im Sande verlaufen.
Nun bietet die Stadt dem Verein an, das Training im neu sanierten und abgezäunten Sportpark Nord in Auerberg zu organisieren. „Dort stehen uns getrennte Umkleidekabinen, Duschen und genügend Platz für vielfältige Trainingsangebote zur Verfügung“, freut sich Kumuini-Mpemba.
Aktuell werden hauptsächlich der Sprint und der Hürdenlauf trainiert. Zum weiteren Angebot gehörten unter anderem auch der Weitsprung und Breitensport. Wer sportlichen Ehrgeiz und noch ein wenig Talent mitbringt, könne sich für ein Probetraining melden. „Bei uns ist wirklich jeder willkommen“, sagt der Leiter. Mitanpacken sollte man jedoch können.