"Kaffeemaschiiiiin" Beueler Chor SingSing landet Karnevalshit
Beuel · Der Beueler Chor SingSing legt mit „Kaffeemaschiiiiin“ einen veritablen Karnevalshit vor. Unwiderstehlicher 70er-Sound im Stil von Frank Farians Kultband Boney M.
Ein Mann im Bademantel schlurft morgens langsam in die Küche. Klarer Fall: Ihm fehlen Lebensgeister und Koffein. Und dann sitzt da noch seine Gattin im Sessel, mit Lockenwicklern im Haar und keifendem Ton auf der Zunge. Der Tag fängt mal wieder übel an. Doch als der arme Teufel den Knopf auf der Kaffeemaschine drückt, wird er auf magische Weise von dem rhythmischen Brummen des Geräts überwältigt – im Handumdrehen fängt er an zu tanzen.
Mehr noch: Der Mann hat sich optisch und modisch in einen Partyhengst aus den 1970er Jahren verwandelt und befindet sich plötzlich dank eines Zeitsprungs in ebenjenem Jahrzehnt. Bonbonbunte Farbexplosionen, hypnotische Spiralen und furiose Flowerpower-Fantasien wirbeln ineinander. Die Musik: unwiderstehlicher 70er-Sound im Stil von Frank Farians Kultband Boney M., dazu der Ohrwurm-Refrain „Kaffeemaschiiiiin, die bringt mich zum Danze, ich will immer nur danze“.
Das extrem eingängige und fröhliche Lied „Kaffeemaschiiiiin“ (nur echt mit fünf Mal „i“) stammt von dem Beueler Pop-Chor SingSing, der damit einen veritablen Stimmungs- und Karnevalshit gelandet haben dürfte. Auf Youtube ist das humorvolle und durchaus auch selbstironische Musikvideo mit dem anfangs beschriebenen Intro zu finden. „Wir sind alles Feierabendmusiker mit viel Herzblut“, sagt Gregor Kess (71), der Kopf von SingSing.
Zur aktuellen Besetzung des 2009 gegründeten Chors gehören außerdem seine Ehefrau Madda (70), Kess‘ Tochter Beate Kirsch (49), Jutta Kohlhaas (65), Heike Fischer (59), Wolfgang Kess (72), Lothar Kossig (62) und Mike Kess (47). Achim Rhinow, der Lebensgefährte von Beate Kirsch, ist Musikproduzent und komponierte das Stimmungslied um die außergewöhnliche „Kaffeemaschiiiiin“. Seit zwei Jahren arbeitet der Popchor an einem neuen Album mit dem Titel „Överfällisch“, das Anfang Februar 2022 erscheinen soll – nicht nur als Download, sondern auch als CD. Die zwölf Songs sind alle in rheinischer Mundart gesungen, berichtet Gregor Kess: „Teils lustig, teils sozialkritisch.“
Als Gastsänger sind zum Beispiel das Kölner Urgestein King Size Dick und Winnie Lombardo („Schäng“) mit von der Partie. Jedem Bandmitglied sollte mindestens ein Lied auf den Leib geschrieben werden. Und dann kam die „Kaffeemaschiiiiin“. „Diesen Song haben wir als letzten gemacht“, erzählt Gregor Kess. „Eines Morgens kamen wir beim Kaffeemachen auf die Idee.“ Das Küchengerät gab bei der automatischen Selbstreinigung ein bestimmtes, rhythmisches Geräusch von sich – und genau das wurde von Musikproduzent Achim Rhinow aufgegriffen. Große Hits werden nicht selten aus einer simplen Anfangsidee geboren.
Die acht Mitglieder von SingSing erkannten schnell das Potenzial ihres Ohrwurms. Nun musste natürlich rasch ein Musikvideo her. Im Haus von Gregor und Madda Kess wurde von morgens neun Uhr bis Mitternacht gedreht - genauer gesagt, in der Küche sowie vor einem Greensreen in Gregors heimischenTonstudio. Schrille, grelle Outfits im 70er-Jahre-Stil und flippige Sonnenbrillen inklusive.
Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die Pandemie-Lage sich entspannt und der sympathische Pop-Chor aus Beuel seinen Stimmungshit bald vor Live-Publikum präsentieren kann. Verdient hat es diese besondere „Kaffeemaschiiiiin“ auf jeden Fall.
Weitere Infos unter www.singsingmusic.de
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