Bonner Damenkomitee Honigsmöhne sorgt sich vor Corona-Nachwirkungen

Beuel · Corona hat dem Damenkomitee Honigsmöhne stark zugesetzt. Die Nachwirkungen der Pandemie sind gerade für die kleineren Karnevalsgesellschaften eine Herausforderung.

Trotz coronabedingt schwieriger Zeit, haben die Honigsmöhne die Geselligkeit bei einem Ausflug zur Drachenburg nicht verlernt.

Trotz coronabedingt schwieriger Zeit, haben die Honigsmöhne die Geselligkeit bei einem Ausflug zur Drachenburg nicht verlernt.

Foto: Repro Hermes

Auch wenn die Honigsmöhne voller Zuversicht in die Zukunft sehen, sind die Sorgen, die sich das Damenkommitee macht, nicht unbegründet: Wie viele andere Karnevalsvereine auch mussten die jecken Damen ihre beiden letzten Prunksitzungen wegen der Corona-Pandemie ausfallen lassen. Was für die närrische Gemeinde „nur“ den Verzicht auf eine seit Jahrzehnten unverändert gefeierte Tradition bedeutete, ließ die Vereine um ihre Existenz fürchten.

„Wir haben gerade turbulente Zeiten hinter uns“, sagt Honigsmöhn Vanessa Schlichtherle. Einen Großteil der Kosten, die der Verein aufgrund der frühzeitig geschlossenen Verträge mit Künstlerinnen und Künstlern zunächst alleine tragen musste, wurden inzwischen von einem Sonderfonds beglichen. „Jetzt versuchen wir, auch noch unseren Eigenanteil von zehn Prozent vom Land finanziert zu bekommen“, so Schlichtherle.

Gemäß dem für die Session 2022/2023 vom Festausschuss Bonner Karneval festgelegten Motto „Mit Pappnaas oder Höötche, mer sitze all in eenem Böötche“ haben die Honigsmöhne bereits wieder Verträge für ihr Programm 2023 abgeschlossen und hoffen nun inständig darauf, dass ihnen das Coronavirus nicht erneut einen Strich durch die Rechnung macht.

„Für kleine Vereine ist die kommende Session eine riesige Herausforderung, denn nochmal die Arbeit mit Sonderfonds und so weiter wäre kaum vorstellbar“, ist Schlichtherle überzeugt. Und während ihr Verein mit allen ehrenamtlich engagierten Mitgliedern darauf baut, dass ihre Präsidentin Karin Michel am 3. Februar des nächsten Jahres auf der Bühne des Brückenforums die Sitzung der Honigsmöhne vor zahlreichen Gästen eröffnen wird, bangt man im Hintergrund schon vor dem Abschluss der Verträge für 2024. „Wer da allerdings nicht früh genug anfängt, muss natürlich nehmen, was übrig bleibt“, weiß Schlichtherle.

Zur Erklärung: Die Honigsmöhne sind ein Bonner Damenkomitee, das schon seit einigen Jahren „räumlichen Unterschlupf“ in Beuel gefunden hat. Die Honigsmöhne zählen deshalb aber nicht zu den Beueler Damenkomitees.

So bauen die Möhne auf den üblicherweise regen Vorverkauf zu ihrer Sitzung und verzichten dabei auch auf eine Erhöhung der Eintrittspreise. So wird der unveränderte Vorverkaufspreis von 22 Euro versprochen. Damit hofft das Damenkomitee auch der Sorge vorzubeugen, coronabedingt weniger Karten zu verkaufen und damit schlimmstenfalls das bereits gebuchte Programm nicht finanzieren zu können. Unter anderem werden High Energy, Martin Schopps, Die Domstädter und auch wieder ein Akt aus den eigenen Reihen für Stimmung im Brückenforum sorgen.

Bei allen Problemen, die durch die Corona-Pandemie für die Honigsmöhne entstanden sind, ist das Vereinsleben jedoch bereits wieder glücklich in Gang gekommen. So besuchte das Damenkomitee nicht nur gemeinsam ihre Honig produzierenden Bienen bei Imker Scholz-Kessler in Vinxel und überzeugte sich dort vom Wohlergehen ihrer fleißigen Schützlinge, sondern besichtigte auch die Drachenburg, wo man den Damen einen Blick hinter die Kulissen gewährte, bevor es zu einem geselligen Ausklang in Königswinter kam. Im August stand für die Beueler Damen der Besuch einer Kölner Brauerei auf dem Programm, im Oktober ist der Besuch einer Aufführung im Hänneschen Theater geplant.

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