Ehrenamt in Beuel Rainer Krippendorf wird 80 Jahre alt

Schwarzrheindorf · Rampenlicht ist nicht seine Sache. Rainer Krippendorf leitet zwar drei Vereine, aber das macht er am liebsten still und leise. Jetzt feiert er seinen 80. Geburtstag.

 Rainer Krippendorf ist auch mit 80 Jahren noch unermüdlich im ehrenamtlichen Einsatz

Rainer Krippendorf ist auch mit 80 Jahren noch unermüdlich im ehrenamtlichen Einsatz

Foto: Benjamin Westhoff

Wenn Rainer Krippendorf nach Inspiration sucht, schnürt er die Wanderschuhe und geht spazieren auf seiner Lieblingsroute: Von Schwarzrheindorf über den Rheindeich bis zum Siegufer. Mit Blick auf die Nordbrücke und den Jüdischen Friedhof kommen ihm die besten Ideen.

Und Ideen bedarf es vieler, weil Krippendorf nach wie vor an wichtigen Schaltstellen im Beueler Vereinsleben an vorderster Position tätig ist – und das, obwohl er an diesem Montag seinen 80. Geburtstag feiert.

Rainer Krippendorf ist so etwas wie eine Allzweckwaffe im Ehrenamt. Dort, wo Hilfe und Unterstützung erforderlich sind, bringt er sich ein. Er drängt sich nicht auf, er kann aber auch nicht Nein sagen.

Leidenschaftlicher Cellist

Die Liste seiner Verpflichtungen ist lang: 1997 gründete er den Bürgerverein Schwarz- und Vilich-Rheindorf und ist seitdem dessen Vorsitzender. Seit 2006 leitet der leidenschaftliche Cellist den Musikverein Beuel. 2020 hat er die Leitung im Heimat- und Geschichtsverein Beuel übernommen, nachdem er zuvor dort bereits kommissarischer Vorsitzender war. Und im Partnerschaftskomitee Beuel-Mirecourt, dessen Gründungsmitglied er ist, arbeitet er von Anfang an mit.

Wie schafft man das alles? Krippendorf: „Man benötigt in jedem Verein ein gutes Team, Vorstandsmitglieder, die anpacken, wenn Arbeit zu erledigen ist.“ Und Arbeit gibt es auf seinen vier „Ehrenamts-Baustellen“ genug.

Seit 1981 lebt die Familie in Schwarzrheindorf

Vor allem Mitgliederwerbung und die damit verbundene, dringend erforderliche Verjüngung der Vereinsstrukturen sind für Krippendorf vordringliche Ziele. „Es geht nicht darum, dass neue Leute den Job besser machen, aber jüngere Menschen bringen neuen Ideen mit in den Verein. Und das ist wichtig“, sagt der 1943 in Halberstadt geborene Wahl-Beueler.

Der Beruf hat Krippendorf nach Bonn geführt. Von 1970 bis 2008 hat der studierte Soziologe in verschiedenen Funktionen beim Bundesjugendring, in der Deutsch-Französischen Zusammenarbeit und als EU-Referent für Europäische Bildungsprogramme gearbeitet.

1981 zog er mit Frau Marita und den beiden Kindern vom Bonner Friedensplatz nach Schwarzrheindorf um, lernte beim Umzug den Beueler Politiker und Vereinsmenschen Hans Lennarz kennen, der zu Lebzeiten auch in Schwarzrheindorf gewohnt hat.

Er schätzt das Leben im Veedel

Die Vereinswelt rund um die Doppelkirche erkannte schnell, dass sich die Krippendorfs gerne fürs Ehrenamt engagieren. Und so kam ein Posten zum anderen. Bereut hat Krippendorf bis heute keine Vereinstätigkeit.

Und was schätzt er besonders an Beuel? Antwort: „Das Leben im Veedel, das menschliche Miteinander und die Vereinsvielfalt. Alles das macht Beuel aus.“ Und wie lange will er die Vereinsvorsitze noch machen? Krippendorf: „Da gibt es noch keinen genauen Fahrplan. Aber klar ist, dass ich mich um Nachfolgeregelungen kümmern muss. Ich werde schließlich nicht belastbarer.“

Zu viele kommerzielle Veranstaltungen

Wenn er zum 80. Geburtstag einen Wunsch frei hätte, wie würde er lauten? „Ich wünsche mir, dass die Beueler Vereine wieder ein großes Promendenfest am Rheinufer dauerhaft etablieren könnten. Nach meinem Geschmack finden dort zu viele kommerzielle Veranstaltungen statt, die nichts mit Beuel zu tun haben“, so Krippendorf.

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