Schule in Beuel Ernst-Kalkuhl-Gymnasium verlegt Sportunterricht immer öfter nach draußen

Oberkassel · Ernst-Kalkuhl-Gymnasium zieht Lehren aus der Corona-Pandemie und verlegt Sportunterricht immer öfter nach draußen.

 Viel Applaus von der EKG-Schülerschaft bekommen die Calastanics-Profis von Barmadness.

Viel Applaus von der EKG-Schülerschaft bekommen die Calastanics-Profis von Barmadness.

Foto: Stefan Hermes

Auf einem Spielplatz stehend könnte man versucht sein, so Ingo Wittrock, die neue Calisthenics-Sportanlage des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums (EKG) als ein Klettergerüst zu bezeichnen. Doch die rund 30 000 Euro teure Investition sei viel mehr als das, „sie ist ein ausgewachsenes Sportgerät“, so der Schulleiter bei der offiziellen Einweihung der Anlage vor den rund 650 Schülerinnen und Schülern von Gymnasium und Internat. „Schon vor drei Jahren hatten wir die Idee, einen Calisthenics-Park zu errichten“, ließ Nikolas Heel, Leiter des Internats und Sohn der Familie des EKG-Schulträgers, in der kurzen Feierstunde wissen. Doch viele Auflagen und die dann noch hinzugekommene Corona-Pandemie hätten eine Umsetzung erheblich erschwert. „Es gab kaum Firmen, die sich an das Projekt herangetraut hatten“, so Heel.

Lehrerengangement macht das Projekt erst möglich

Erst durch das Engagement von Sportlehrer und Calisthenics-Fan Martin Villwock, der vor rund einem Jahr anfing, sich erneut für den Bau der Anlage zu engagieren, sei das Projekt verwirklicht worden. Bis auf ein eher kleines Detail sei die Anlage nun auch als fertig zu bezeichnen, sagte Heel, der daraufhin berichtete, dass ein Teil der Sprossenwand die technische Abnahme der Sportanlage aufgrund von lediglich zwei Millimeter zu viel Abstand zwischen zwei Sprossenelementen gefährdete, sodass man sich zur Demontage des fehlerhaften und nun noch aus Finnland nachzuliefernden Elements entschloss.

„Für mich ist das ein Traum“

Bevor sechs an ihren Muskelpaketen unschwer als Athleten zu erkennende Mitglieder der Bonner Calisthenics-Sportgruppe „Barmadness“, die regelmäßig an einer kleineren Anlage in der Bonner Rheinaue trainiert, der EKG-Schülerschaft demonstrierte, wie die sportlichen Übungen an ihrer Anlage aussehen können, drückte auch Villwock seine Freude über die Neuanschaffung der Schule aus. „Für mich ist das ein Traum, der jetzt in Erfüllung geht“, sagte der Sportlehrer. Mit Calisthenics könne man noch einmal weitere Schüler erreichen, die ein ganz anderes Interesse an Sport hätten, als sich für Ausdauerlauf oder Ballsport zu begeistern. Für sie biete die neue Anlage eine gute Alternative. Und sollte die Corona-Pandemie noch mal zu mehr Sport im Freien zwingen, wäre die Schule darauf besser vorbereitet.

Im Grunde sind es Körpergewichtsübungen

Alle sportliche Betätigung in der Anlage definiere sich im Grunde über Körpergewichtsübungen. Man erfahre, was man alles mit seinem eignen Körpergewicht machen könne. „Dazu gehören natürlich Handstand, Liegestütze und Kniebeugen“, so Villwock, doch für bestimmte Muskelgruppen käme man mit diesen einfachen Übungen an klare Grenzen. „Man kann zum Beispiel nur ganz schwer die Arm- und Rückenmuskulatur am Boden trainieren.“ Bei Calisthenics komme gegenüber einem klassischen Krafttraining auch noch eine akrobatische Komponente, die auch das gemeinsame Training fördere. „Man sitzt eben nicht alleine im Fitnessstudio und arbeite seinen Plan ab, sondern probiere sich in der Gruppe aus“, so der Calisthenics-begeisterte Villwock, der dabei ist, eine Calisthenics-AG ins Leben zu rufen. Moritz Weber von Barmadness bringt es gegenüber dem GA auf den Punkt: „Für mich ist Calisthenics zu einem der wichtigsten Bestandteile in meinem Leben geworden.“

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