Wahlen stehen an Heimat- und Geschichtsverein Beuel sucht Vorstand

Beuel · Gerade gewählt, trat der Vorsitzende zurück. Der Leiter des Museums verstarb im letzten Jahr. Der Heimat- und Geschichtsverein Beuel am Rhein steht derzeit ohne Vorstand da. Das soll sich nun ändern.

 Sie führen derzeit als Stellvertreter den Verein: Rainer Krippendorff (links) und Inke Kuster.

Sie führen derzeit als Stellvertreter den Verein: Rainer Krippendorff (links) und Inke Kuster.

Foto: Rainer Schmidt

Der Heimat- und Geschichtsverein Beuel am Rhein sucht einen neuen Vorstand. In der kommenden Woche soll der endlich im großen Saal des Rathauses Beuel gefunden werden. Schwerpunkt der Versammlung werden die Wahlen zum Vorstand sein. Der Verein, der seit 75 Jahren besteht, wird derzeit hauptsächlich von Stellvertretern geführt.

Bei der letzten Jahreshauptversammlung 2020 stellte sich der langjährige Vorsitzende Volker Engel nicht mehr zur Verfügung. Der neugewählte Vorsitzende Thomas Raderschall trat kurz nach der Wahl zurück und der Museumsleiter Hans Lennarz verstarb im letzten Jahr. Dazu kam noch der Rücktritt der im Amt bestätigten Geschäftsführerin Petra Clemens.

Stellvertreter führen Verein

So kam es, dass der Verein in den zurückliegenden Monaten von den gewählten Stellvertretern geführt wurde: Rainer Krippendorff, stellvertretender Vorsitzender, Inke Kuster, stellvertretende Museumsleiterin, Willi Bauckhage, stellvertretender Geschäftsführer. Und Christina Bertram-Meyer übernahm, obwohl eigentlich Beisitzerin, die Pressearbeit, die zuvor auch Petra Clemens innehatte. Kurz: ein Verein der Stellvertreter.

Die Stellvertreter treten mit einem Vorschlag an: „Wir haben ein Team von Leuten zusammen“, so Rainer Krippendorff, „die bei uns bereits innerhalb und außerhalb des Vorstandes mitarbeiten und wir werden die Mitglieder um ihr Einverständnis bitten, dass wir diese Leute vorschlagen dürfen, damit sie gewählt werden.“ Gewählt werde einzeln und nicht en bloc. Ob es Überraschungskandidaten geben wird, wie bei der letzten Wahl, wird sich zeigen.

Angesprochen auf die Altersstruktur des Vorstandes wird Krippendorff etwas zurückhaltend. Jünger sei das Team, war ihm zu entlocken. Doch Vorstandsarbeit beim HGV sei Ehrenamt, was heiße, Zeit in der Freizeit zu haben. „Von daher ist es schwierig, Leute, die im Arbeitsprozess stehen, dafür zu engagieren.“ Im Übrigen sei das bei anderen Vereinen kaum anders.

Museum soll stärker wahrgenommen werden

Die historisch gewachsene Trennung zwischen Verein und Museum sei überwunden. „Wir sind ein Verein“, so Kuster, „und unser Aushängeschild ist das Museum.“ Eine Vision sei es, als kulturelles Zentrum in Beuel wahrgenommen zu werden. „Wir haben unter anderem der Brotfabrik und dem Jungen Theater angeboten, hier Aktivitäten zu entwickeln. Unser Museum ist dazu eine phantastische Kulisse.“

Zur Vision zählt Kuster auch die sukzessive Renovierung und Modernisierung des Museums, mit der man im „Wohnhaus“ an der Hermannstraße bereits begonnen habe. Außerdem sei man Gründungsmitglied der Interessengemeinschaft Beueler Vereine, die im März 2022 gegründet wurde (der GA berichtete).

Für die Wochen bis Ende Mai haben die derzeitigen Stellvertreter noch ein Programm auf die Beine gestellt: Ortsteilspaziergang Ramersdorf am 29. April, Mai-Ansingen im Museumshof am 30. April, Führung durch die Ausstellung „Leben am Limes“ im LVR-Museum am 12. Mai, neue Museumshäppchen gibt es am 15. Mai, der Heimatverein Oberkassel stellt das Buch „Schienenwege“ am 19. Mai vor, „Das Frieda Komplott“ kommt am 25. und 26. Mai im Rahmen der Bonner Theaternacht zur Aufführung.

Die Mitgliederversammlung findet am Dienstag, 3. Mai, um 19 Uhr statt. Weitere Hinweise im Internet unter www.hgv-Beuel.de.

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