Radwege-Ausbau Stadt Bonn will bei Beschilderung in der Rheinaue nachbessern

Beuel · In der Beueler Rheinaue baut die Stadt einen Radweg aus. Die Beschilderung der Baustelle hatte für Verwirrung und Kritik gesorgt. Zunächst hatte die Stadt Nachbesserungen abgelehnt, nun will sie doch etwas ändern.

 Die Stadt will bei der Beschilderung an der Beueler Rheinaue nachbessern.

Die Stadt will bei der Beschilderung an der Beueler Rheinaue nachbessern.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Stadt will die Beschilderung der Baustelle entlang des Beueler Rheinufers an einer Stelle nachbessern. Ansonsten sieht sie keinen Handlungsbedarf. Das ist das Ergebnis eines Ortstermins, der in der zweiten Aprilwoche an der Strecke zwischen Südbrücke und Biergarten „Blauer Affe“ stattfand, auf der momentan der Radweg erweitert wird.

Laut Stadt, sei die Umleitung des Radverkehrs über die Elsa-Brandström-Straße ordnungsgemäß ausgewiesen. Dennoch werde das Tiefbauamt die Umleitung am südlichen Ende der Baustelle überarbeiten und eindeutiger kennzeichnen, hieß es von Seiten der Stadt nach dem Ortstermin. Laut Marco Rudolph, der für die CDU in der Bezirksvertretung Beuel sitzt, hatte sich aber bis Anfang der vergangenen Woche nichts getan. Das Presseamt teilt dienstags schriftlich mit: „Am Freitag, 8. April, wurde die Baufirma gebeten, eine weitere Korrektur zwischen Südbrücke und Elsa-Brändström-Straße vorzunehmen, um den Radverkehr eindeutiger von der Südbrücke kommend auf die Elsa-Brandström-Straße zu leiten. Die Beschilderung sollte inzwischen angepasst sein.“ Bei einem Besuch vor Ort am Mittwoch dieser Woche kann unsere Redaktion keine Anpassung feststellen, auch Passanten und Anwohner nicht. So bleibt etwa das Problem bestehen, dass Radler die von der Südbrücke kommen, dort nicht direkt auf die Umleitung hingewiesen werden.

In der E-Mail des Presseamt heißt es weiter: Auf dem Gehweg werde aktuell das Radfahren geduldet, verbunden mit der Bitte um Rücksichtnahme der Radler. Eine allgemeine Freigabe des Gehweges für den Radverkehr sei nicht vorgesehen. Dafür gebe es die Umleitung.

Radweg in der Rheinaue: Beschilderung sorgt für Verwirrung

Rudolph hatte Kritik an der Beschilderung geäußert und sich vor einigen Tagen mit einem Vertreter der Stadt vor Ort getroffen, um sich die Situation noch einmal anzuschauen. Rudolph hatte unter anderem kritisiert, dass nicht klar sei, wie sich Radfahrer und Fußgänger verhalten sollen.

Deswegen hatte sich Rudolph schon zuvor an die Verwaltung gewandt. Seinerzeit teilte ihm Peter Esch, Leiter des Tiefbauamtes, schriftlich mit, die Stadtverwaltung sehe keinen Handlungsbedarf und stufe die Beschilderung als ausreichend ein.

Rudolph war mit seiner Kritik nicht allein: Auch Passanten, der Bürgerverein Limperich und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hatten sich kritisch zu Wort gemeldet. Zuletzt hatte sich der „Radentscheid“ mit einer Nachricht auf Twitter eingeschaltet. Neben den beiden Bildern, die die Initiative dort postete, hieß es an die Stadt gerichtet: „Ist die Beschilderung in der Rheinaue vielleicht doch nicht so eindeutig?“

Ein zentraler Punkt der Kritik war, dass es viele Bonner als verwirrend empfanden, dass auf dem Radweg eine Absperrung stand sowie die Schilder „Radfahren verboten“ und „Fußgänger verboten“. Für den angrenzenden Fußweg gab es keinerlei Schilder. „Zurecht könnte man annehmen, die Wege sind weder für Fußgänger noch für Radfahrer erlaubt. Da am Fußweg kein Schild aufgestellt ist, kann man das auch als ‚Radverkehr frei‘ interpretieren“, hatte Rudolph unserer Redaktion gesagt.

Polizei hat am Rheinufer in Bonn kontrolliert

Nach Ansicht des ADFC dürfen Radler den verbleibenden Weg nutzen, er sei nicht als reiner Fußweg ausgeschildert. Um Unklarheiten und mögliche Konflikte zu reduzieren, hatte der ADFC vorgeschlagen, ihn mit „Gehweg, Radfahrer frei“ zu kennzeichnen. Dadurch habe der Fußverkehr Vorrang und Radfahrende seien verpflichtet, Rücksicht zu nehmen. Laut Rudolph kam dies auch beim Ortstermin zur Sprache. In Nachhinein sei ihm dann mitgeteilt worden, dass der Gehweg dafür zu schmal sei, er müsse mindestens eine Breite von 2,5 Meter haben.

In seinem Schreiben hatte Amtsleiter Esch darauf hingewiesen, dass die Situation an der Baustelle gegenseitige Rücksichtnahme erfordere. Die Bonner Polizei sei außerdem gebeten worden, das Verhalten der Verkehrsteilnehmer in der Baustelle zu kontrollieren. Von der Polizei heißt es dazu, die Bitte habe sie erreicht und man sei ihr nachgekommen. „Wir haben dort mehrfach kontrolliert und Gespräche mit den Bürgern geführt“, sagt ein Sprecher der Polizei. „Aber das ist für uns kein Schwerpunkt.“

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