Ersatz für Hitzesommer Stadt will hundert Bäume auf dem Beueler Rheindeich pflanzen

Beuel · Die Stadt Bonn plant, auf dem Beueler Rheindeich rund hundert Bäume zu pflanzen, um mögliche Verluste durch Hitzesommer auszugleichen. Die Bäume sollen aber nicht nur schön aussehen.

 Der Beueler Rheindeich: Die neuen Bäume sollen nicht nur der Natur guttun, sondern auch einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten.

Der Beueler Rheindeich: Die neuen Bäume sollen nicht nur der Natur guttun, sondern auch einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Stadt Bonn will auf Initiative des Tiefbauamtes hin auf dem Rheindeich in Beuel rund hundert Bäume pflanzen. Sie sollen unter anderem als Ersatz für dortige Bäume dienen, die durch trockene, heiße Sommer in den vergangenen Jahren „stark geschwächt und/oder vorgeschädigt“ seien, hieß es in der Vorlage der Stadtverwaltung dazu. Geplant sind Pflanzungen zwischen der Kläranlage Beuel und der Kaiser-Konrad-Straße. Veranschlagt hat die Stadt 150.000 Euro für das Vorhaben, das nach der Genehmigung des Haushalts umgesetzt werden soll, also voraussichtlich im Frühjahr 2023.

Die neuen Pflanzen sollen nach Angaben der Stadt „den Erholungswert für die Bevölkerung“ erhalten und auch einen ökologischen Mehrwert haben. Dementsprechend seien Baumarten ausgewählt worden, die an Trockenheit und Hitze gewöhnt sind. Auch je nach Standort mussten bestimmte Voraussetzungen bei der Auswahl beachtet werden.

„Da der Abschnitt von der Kläranlage Beuel bis zur Werdstraße im Landschaftsschutzgebiet und im Außenbereich liegt, werden hier ausschließlich heimische Gehölze verwendet wie etwa die Elsbeere oder der Speierling“, heißt es in der Vorlage. Südlich der Werdstraße würden auch andere Bäume gepflanzt wie zum Beispiel die Hopfenbuche oder der Europäische Zürgelbaum. Diese Mischung von Baumarten mit unterschiedlichen Blühzeiten soll nach Angaben der Verwaltung über einen möglichst langen Zeitraum hinweg für bestäubende Insekten Nahrung bieten.

Hochwasserschutz durch Bäume nicht gefährdet

„Auffällig blühende Arten sollen zudem der Ästhetik dienen und zur Naherholung einladen“, teilt die Stadt weiter mit. Aufgrund des „sensiblen“ Standortes des Rheindeiches als Hochwasserschutzeinrichtung würden nur Bäume mit einer mittleren oder geringen Wuchshöhe gepflanzt. Eine statische Untersuchung habe ergeben, dass auch durch mögliche vom Wind umgeknickte Bäume die Schutzfunktion des Deiches nicht gefährdet wird.

Über die Maßnahme und mögliche Einschränkungen für Besucherverkehr wird das Tiefbauamt nach eigenen Angaben rechtzeitig informieren. Nach der Pflanzung wird die Verwaltung die Pflege der Bäume übernehmen. Einige Bäume sollen eine kleine Infotafel bekommen.

Als Kompensation für die gefällten Bäume in der Beueler Rheinaue hatte die Stadt in der Gegend bereits auf einer gut zwei Hektar großen Freifläche zwischen Wolfgasse und Arnoldstraße eine artenarme Wiese in eine gut ausgeprägte Mähwiese umgewandelt sowie 24 Laub- und Obstbäume gepflanzt (der GA berichtete). 100 weitere Ersatzpflanzungen hat die Stadt in der aktuellen Pflanzperiode, die bis März dauert, in der Beueler Rheinaue, auf Friedhöfen und im Deichvorland zwischen Kennedy- und Nordbrücke geplant.

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